Kohlgraf sieht Synodalen Rat durch Rom nicht verhindert

"Verstetigung von Synodalität"

Die Bedenken aus dem Vatikan gegen die Errichtung eines "Synodalen Rats" in Deutschland stellen aus Sicht des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf kein unüberwindbares Hindernis für das Vorhaben dar. Man folge einem Anliegen des Papstes.

Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner ( SW )

Bei einer Pressekonferenz des Synodalen Wegs sagte Kohlgraf am Freitag in Frankfurt, es gehe nicht um den Begriff des Synodalen Rats, sondern um das Prinzip der "Verstetigung von Synodalität".

Damit folge der Synodale Weg in Deutschland einem Anliegen von Papst Franziskus. Wenn Bischöfe Nichtgeweihte an Beratungs- und Entscheidungsprozessen beteiligten, schwäche dies nicht die Autorität der Bischöfe, vielmehr stärke es sie.

Kritik am Denken in Begriffen von "Die und Wir"

Entschieden wandte sich Kohlgraf dagegen, Bischöfe und Laienvertreter im Synodalen Weg als zwei entgegengesetzte Lager zu verstehen. Das Denken in Begriffen von "Die und Wir" entspreche nicht dem Geist der Synodalität.

Zuvor hatte der Generalsekretär des katholischen Laien-Dachverbands ZdK, Marc Frings, erklärt, das Zentralkomitee vertrete "die organisierte katholische Zivilgesellschaft" in Deutschland, während von den mehr als 20 Millionen Katholiken im Lande nur wenige Bischöfe seien.

Brief aus dem Vatikan an die deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat auf ihrer Internetseite den Brief aus dem vatikanischen Staatssekretariat an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, veröffentlicht. In dem Brief mit Datum vom 16. Januar 2023 erteilen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und die Kurienkardinäle Luis Ladaria und Marc Ouellet dem "Synodalen Rat" eine Absage. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert den Wortlaut des Briefes in Auszügen:

 

Staatssekretariat

Aus dem Vatikan, am 16. Januar 2023

N. 2825/SdS/2023

 

Briefe schreiben (Symbolbild) / © Nikateos (shutterstock)
Briefe schreiben (Symbolbild) / © Nikateos ( shutterstock )
Quelle:
KNA