Kölner Weihnachtsmärkte öffnen 2022 vor Totensonntag

"Wir freuen uns über dieses Angebot sehr"

Viele Menschen besuchen jährlich die Weihnachtsmärkten in der Kölner Innenstadt. Dieses Jahr könnten es noch mehr werden, denn die Märkte dürfen schon vor dem Toten- beziehungsweise Christkönigssonntag öffnen. Die Händler freuen sich.

Panoramablick auf den Kölner Dom und Weihnachtsmarkt / © fokke baarssen (shutterstock)
Panoramablick auf den Kölner Dom und Weihnachtsmarkt / © fokke baarssen ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: So früh war der Weihnachtsmarkt noch nie dran. Wieso bauen Sie schon auf und wann ist Eröffnung?

Großer Weihnachtsbaum am Kölner Dom während des Weihnachtsmarkts  / © Peeradontax (shutterstock)
Großer Weihnachtsbaum am Kölner Dom während des Weihnachtsmarkts / © Peeradontax ( shutterstock )

Monika Flocke (Veranstalterin der Kölner Weihnachtsgesellschaft): Ich denke, unsere Aussteller und in Teilen auch wir haben keine einfache Zeit hinter uns. Und um das ein bisschen zu kompensieren, gibt uns die Stadt Köln die Möglichkeit, diesmal schon vor Totensonntag, das heißt am 17.11. zu eröffnen. Wir freuen uns über dieses Angebot sehr.

DOMRADIO.DE: Also ein bisschen mehr Zeit, um auf dem Weihnachtsmarkt zu schlendern und die Abende zu verbringen. Ein besonderer Hingucker ist dabei dann immer der Weihnachtsbaum, der auf dem Roncalliplatz aufgestellt wurde. Wie hoch ist er denn in diesem Jahr?

Flocke: Der Baum ist in diesem Jahr etwa 26 Meter hoch und gehört damit zu unseren größeren Bäumen.

DOMRADIO.DE: Die anderen waren sonst kleiner, aber ja auch immer geschmückt. Gibt es dieses Mal auch Licht und Schmuck am Baum?

Flocke: Ja, wie jedes Jahr. Der Baum wird geschmückt mit etwa 1000 Kugeln und mit sogenannten Power-LED-Leuchten. Das sind insgesamt 50.000 Stück.

DOMRADIO.DE: Das Thema Energiesparen geht aber auch am Weihnachtsmarkt nicht vorbei. Die Deutsche Umwelthilfe hatte sogar gefordert, die Beleuchtung in der Adventszeit auszuknipsen. Wie reagieren Sie auf die gestiegenen Energiekosten?

Flocke: Ja, die müssen wir leider hinnehmen und zahlen. Es ist halt so, dass wir, um Energie zu sparen, die Beleuchtung des Marktes einschränken werden. Das heißt, wir werden Baum, Lichter, Zelt, im Grunde alles, was nicht die Verkehrssicherheit beeinträchtigt, abends um 22:00 ausstellen. Das haben wir sonst nicht gemacht und der Baum wird am nächsten Morgen mit unserer Eröffnung wieder eingeschaltet und das Lichterzelt mit der Dämmerung. Ich denke, damit sparen wir Energie.

DOMRADIO.DE: Kann man denn damit auch sagen: Es ist gar kein Problem. Man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn man jetzt den Weihnachtsmarkt besuchen kommt?

Weihnachtsmarkt am Kölner Dom / © picturetom (shutterstock)
Weihnachtsmarkt am Kölner Dom / © picturetom ( shutterstock )

Flocke: Ja, wir haben das im Grunde genommen genau ausgerechnet und dabei festgestellt, dass es kein zusätzlicher Energieaufwand ist, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Das heißt, wir haben hier sehr viele Besucher, vier Millionen im Jahr. Und wenn man den Energieaufwand zusammenrechnet, was wir getan haben, und auf die Besucher verteilt, dann ist es so, dass die Besucher, die zu uns kommen, möglicherweise weniger Energie verbrauchen, als wenn sie zu Hause fernsehen, am Computer spielen, bügeln oder was auch immer machen.

DOMRADIO.DE: In den vergangenen zwei Jahren liefen die Weihnachtsmärkte entweder gar nicht oder es kamen deutlich weniger Besucher. Mit welchen Gefühlen und Erwartungen starten Sie jetzt in diese Saison?

Flocke: Das ist eine Frage, auf die wir selbst sehr gespannt sind. Ich glaube, die meisten Menschen freuen sich auf die Weihnachtsmärkte, weil es dadurch ein bisschen "Normalität" gibt. Und letztlich sind Weihnachten und der Weihnachtsbaum alles Symbole von Hoffnung. Deshalb legen wir Wert darauf, auch den Weihnachtsbaum die gesamte Marktzeit erleuchten zu lassen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass für die Menschen eben positive Aspekte, Licht gehört dazu, wichtig sind und dass sie von daher zu uns kommen werden.

Das Interview führte Katharina Geiger.

Kölner Dom soll nachts dunkel bleiben

Nach dem Speyerer Kaiserdom soll auch der Kölner Dom in den kommenden Monaten nachts im Dunkeln bleiben. Um in Zeiten der Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine Strom zu sparen, bleibe die Kathedrale nachts dunkel, teilte die Stadt Köln mit.

Die Beleuchtung repräsentativer Gebäude soll zunächst um 23 Uhr, ab dem Herbst um 22 Uhr abgeschaltet werden. Insgesamt sollen demnach über 1.000 Strahler an über 132 Objekten nachts abgeschaltet werden, darunter auch andere romanische Kirchen der Stadt.

Blick auf den Kölner Dom bei Nacht / © Barone Firenze (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom bei Nacht / © Barone Firenze ( shutterstock )
Quelle:
DR