Kölner Weihbischof Puff betont Einheit von Leib und Seele

"Unsere Zukunft ist der Himmel"

Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff hat zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel die Einheit von Leib und Seele betont. Um das besser zu verstehen, nannte er drei Gedanken, die von der Größe Gottes handeln.

Weihbischof Ansgar Puff (m.) / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Ansgar Puff (m.) / © Harald Oppitz ( KNA )

"Gott ist größer", dieser Gedanke sei ihm immer wieder gekommen, als er sich mit dem Evangelium vom Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel beschäftigt hatte, sagte Weihbischof Puff am Dienstagabend im Kölner Dom. Maria benennt Gottes Größe mehrfach im Magnificat. Gott sei auch größer als der Drache in der ersten Lesung aus der Offenbarung. "Gott ist größer als unsere Pläne und Wünsche. Er ist größer als jede Form von Liebe. Er ist größer als Schuld und er ist größer als unsere Ideen." – Dieser Gedanke, dass Gott größer ist, könne auch ein Schlüssel zum Verständnis des Festes sein.

"Gott ist größer"

Maria sei mit Leib und Seele nach Ablauf des irdischen Lebens in den Himmel aufgenommen worden. Doch wie soll das gehen, fragte Puff in seiner Predigt. "Wir waren doch alle schon mal bei einer Beerdigung. Wir wissen doch, dass der Körper des Toten in das Grab gelegt wird und dass er verwest." Es gebe sicherlich etwas über den Körper hinaus, eine Seele, ein Funke Gottes in uns, der dann zu Gott gehe. Aber der Leib? Andererseits findet Puff den Gedanken der Aufnahme mit Leib und Seele faszinierend, denn "ich bin doch eine Einheit". Wenn Gott im Tod an uns handelt und in den Himmel aufnimmt, dann tue er das an uns als ganzem Menschen, so der Weihbischof. "Gott ist größer", dieser Gedanke können dabei helfen, das zu verstehen.

Als zweiten Gedanken nannte Weihbischof Puff die Gnade. "Was Gott schenkt, ist immer größer als das, was ich verdiene oder leisten kann." Gnade sei ja das unerwartete und unverdiente Beschenktwerden von Gott. "Am Ende wird uns Gott gnadenvoll beschenken." Nicht unsere Verdiente würden uns den Himmel öffnen, sondern die Liebe Christi, die er uns sterbend am Kreuz gezeigt hat, so Puff. "Auch wenn wir Kölner sind: Wir kommen nicht in den Himmel, weil wir so brav sind, sondern weil Gott mit Gnade an uns handelt."

Maria hat Größe Gottes erfahren

Am Ende dürften wir größeres erwarten, als wir jemals gekannt und geliebt hätten, führte Puff seinen dritten Gedanken zum Hochfest an. "Ich bin mal ganz ehrlich: Ich lebe sehr gerne", bekannte der Weihbischof vor der Gemeinde. "Denn ich liebe diese Welt und das Leben auf dieser Erde." Aber er erwarte schon, dass es am Ende noch etwas größeres geben werde, noch eine Transzendenz, etwas, das alles übersteige und dass Gott am Ende größeres schenken werde als das schönste, was man hier auf Erden entdecken könne. "Unsere Zukunft ist der Himmel", schloss Ansgar Puff seine Predigt und griff dabei noch einmal die Größe Gottes auf, die Maria erfahren habe.

DOMRADIO.DE übertrug am Hochfest der Himmelfahrt Mariens das Pontifikalamt aus dem Kölner dom mit Weihbischof Ansgar Puff. Unter der Leitung von Eberhard Metternich sang der Kölner Domchor die Missa "Fidem cantemus" von Christian Matthias Heiß sowie "Regina coeli" von Gregor Aichinger und "Ave Maria" von Anton Bruckner. Die Orgel spielte Simon Schuttemeier.

Quelle:
DR