Kölner Stadtsuperintendent Fey verabschiedet

Pfarrer aus Leidenschaft

Nach knapp sechs Jahren an der Spitze der 300.000 Kölner Protestanten ist Stadtsuperintendent Ernst Fey am Sonntag von seiner Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet worden. Der rheinische Präses Nikolaus Schneider entpflichtete den 64-jährigen Theologen in einem Gottesdienst. Er dankte Fey für die "engagierte und menschenfreundliche" Weise, in der er seinen Dienst getan habe, sowie für seine "verdienstvolle Arbeit in Strukturen und Gremien".

 (DR)

Der aus Essen stammende Fey war nach dem Theologiestudium in Wuppertal, Bonn und Hamburg sowie dem Vikariat in Düsseldorf ab 1973 Gemeindepfarrer in Köln-Bickendorf. Er gab jahrelang Religionsunterricht und war als Polizeiseelsorger aktiv. 1997 wurde er zum Superintendenten des Kirchenkreises Köln-Nord gewählt, 2002 an die Spitze des Kölner Kirchenverbands mit heute vier Kirchenkreisen und 59 Gemeinden. Am Dienstag wird Fey als Stadtsuperintendent offiziell verabschiedet. Sein Stellvertreter Rolf Domning leitet den Kirchenverband, bis Ende des Jahres ein Nachfolger gewählt wird.

In Feys Amtszeit erhielten die Gemeinden vor dem Hintergrund sinkender Einnahmen mehr Eigenverantwortung, in der Innenstadt wurde eine erfolgreiche Wiedereintrittsstelle eingerichtet. Für die Zukunft rät Fey, der sich stets als fröhlichen Christen und Pfarrer aus Leidenschaft verstand, die Kirche solle ihre Aufgaben der Verkündigung, Seelsorge und Diakonie weiter entwickeln. «Die Freude über das Wort Gottes in dieser Welt sollte in aller kirchlichen Arbeit durchstrahlen und den Menschen Hoffnung und Entlastung sein», sagte er dem epd. Die Kirche müsse über qualitativ gute Angebote in die Gesellschaft hinein wirken.

In der Ökumene wünscht sich der Theologe nach manchen «Irritationen» Ehrlichkeit. Im Dialog mit den Muslimen müssten Fragen der Integration und das «Recht auf die Auslebung eigener religiöser Identität» im Vordergrund stehen, erklärte Fey, der die Einrichtung eines Rats der Religionen in Köln unterstützte. Sein diakonisch-soziales Engagement will der Theologe, der einen Krankenpflegeverein mit gegründet hat, auch im Ruhestand fortsetzen.
Fey gehört unter anderem den Vorständen von zwei großen Altenpflege-Einrichtungen und einer Arbeitslosen-Initiative an.