Kölner Pfarrer zur Heiligsprechung von Mutter Teresa

Als Zeugen der Barmherzigkeit nachfolgen

Als "bewegend und beeindruckend" beschreibt Pfarrer Regamy Thillaihnathan aus dem Erzbistum Köln die Messe zur Heiligsprechung von Mutter Teresa. Er selbst hat als Konzelebrant die Feier hautnah miterlebt.

Pfr. Regamy Thillainathan (DR)
Pfr. Regamy Thillainathan / ( DR )

domradio.de: Mit dabei in Rom waren auch Sie, Pfarrer Regamy: Sie waren als Konzelebrant dabei. Das heißt, Sie haben die Heiligsprechung hautnah miterlebt?

Pfarrer Regamy Thillaihnathan (Direktor des päpstlichen Werkes für geistliche Berufe und Leiter der Diözesanstelle "Berufe der Kirche" in Köln): Es war eine beeindruckende und bewegende Erfahrung.

domradio.de: Was war für Sie der bewegendste Moment?

Thillainathan: Als der Heilige Vater die offizielle Heiligsprechung vornehmen wollte und anfing zu sprechen, da begann die Menge laut zu jubeln und zu klatschen. Auch bei den Priestern konnte ich eine große Freude sehen. Einige haben geweint und waren offensichtlich bewegt, bei einer so einmaligen Gelegenheit dabei zu sein.

domradio.de: Gab es vorher irgendwelche Absprachen mit dem Papst?

Thillainathan: Am Samstag hat er eine Katechese gehalten für alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Dienst der Barmherzigkeit. Dort ging es auch darum, wie Mutter Teresa Barmherzigkeit nicht nur verkündet hat, sondern eben auch gelebt hat - mit Liebe und in Taten. Gestern haben wir gemeinsam vor der offiziellen Messe einen Rosenkranz gebetet. Und dann hat er die Messe mit uns gefeiert, bei der sie auch heiliggesprochen wurde.

domradio.de: Was hat denn Papst Franziskus über Mutter Teresa gesagt?

Thillainathan: Der Papst hat herausgehoben, dass sie nicht nur um des Dienens Willen die Menschen ausgesucht und ihnen geholfen hat, sondern weil sie immer wieder Christus in diesen Armen entdeckt hat. Und wir sind eingeladen, wenn wir die Barmherzigkeit nachahmen wollen, dass auch wir Zeugen der Barmherzigkeit werden.

domradio.de: Sie selbst haben lange in Indien gelebt und gearbeitet, was bedeutet die Heiligsprechung für Indiens Christen?

Thillainathan: Es ist ja so, dass Mutter Teresa immer wieder betont, dass sie von Geburt aus Albanerin sei und vom Herzen sei sie Inderin. Für die Christen in Indien ist es eine große Ehre, dass "eine von ihnen" als Heilige für die ganze Weltkirche eine neue bedeutende Rolle bekommt.

Das Interview führte Tobias Fricke.


Zehntausende Gläubige nahmen an der Zeremonie teil / © Angelo Carconi (dpa)
Zehntausende Gläubige nahmen an der Zeremonie teil / © Angelo Carconi ( dpa )
Quelle:
DR