Kölner Erzbischof wurde am Weihnachtstag 73 Jahre alt

Kardinal Meisner: Das Geburtstagsinterview

domradio gratuliert Joachim Kardinal Meisner zum 73. Geburtstag. Meisner ist der 94. Bischof in der Nachfolge des Heiligen Maternus auf dem Stuhl des Kölner Erzbischofs. Er wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren; die Priesterweihe empfing er 1962 in Erfurt. 1969 wurde er in Rom zum Doktor der Theologie promoviert. Seit 1975 war Meisner Weihbischof in Erfurt. 1980 folgte die Ernennung zum Bischof von Berlin. 1983 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. Seit 12. Februar 1989 ist Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln. Mit domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen sprach der Kardinal über das vergangene und das kommende Jahr.

 (DR)

Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer römischer Kongregationen und auch verschiedener Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz.

Drei Geburtstags- und Weihnachtswünsche eines Kardinals
Kardinal Meisner hat mehrere Weihnachtswünsche. Von den Katholiken wünscht er sich mehr Freude an Gott. Denn das sei die Stärke der Christen, sagte der Erzbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zwar seien auch nachlassende Finanzmittel und rückläufige Priesterberufungen wichtige Fragen. "Aber wenn die Freude an Gott da ist, rücken sie in die zweite Reihe", betonte er.

Als irdischen Wunsch äußerte der Kardinal, im kommenden Jahr weniger Termine zu haben. "Ich habe meinem Sekretär schon gesagt, dass er da etwas restriktiver sein soll", so Meisner. Aber schon jetzt sei der Kalender fast voll. "Und es kommen immer neue Anfragen hinzu. Mir fehlt eben der Mut, öfter mal Nein zu sagen", beklagte der Erzbischof. Er formulierte auch noch einen politischen Wunsch: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) möge sich während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft für eine Verfassung engagieren und alles daran setzen, den Gottesbezug hineinzubringen.

Meisner gehört zu den bekanntesten Bischöfen in Deutschland und steht einer der einflussreichsten Erzdiözesen vor. Bevor Papst Johannes Paul II. ihn zum Kölner Erzbischof ernannte, war Meisner zunächst Weihbischof in Erfurt und dann Bischof von Berlin.

Meisner wurde 1933 in Breslau geboren, wo er zum Ehrendomherr der Kathedrale ernannt wurde. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Nach der Flucht aus Schlesien lebte die Mutter mit vier Söhnen seit 1945 in Körner bei Mühlhausen in Thüringen. Nach einer Banklehre und dem Abitur in Magdeburg studierte Meisner ab 1956 Philosophie und Theologie in Erfurt. 1962 empfing er dort die Priesterweihe und wurde 1975 Weihbischof. 1980 folgte die Ernennung zum Bischof von Berlin, drei Jahre später die Erhebung zum Kardinal. 1989 trat Meisner die Nachfolge von  Kardinal Joseph Höffner als Erzbischof von Köln an. Seit seiner Zeit als Erfurter Weihbischof bemüht er sich intensiv um die Aussöhnung mit Polen, Tschechen und Slowaken. Dieses Engagement setzt der Kardinal an führender Stelle im Osteuropa-Hilfswerk der deutschen Katholiken "Renovabis" fort.

Mitglied der Bischofskongregation
Auf Ebene der Weltkirche gehört der Kardinal seit 1995 der Bischofskongregation an, die den Papst bei der Ernennung von Bischöfen in allen Kontinenten berät. Er ist Mitglied der vatikanischen Kongregationen für Gottesdienst und Sakramentenordnung sowie für den Klerus. Darüber hinaus wurde er in die Päpstlichen Räte für die Kultur und den interreligiösen Dialog, für die Interpretation von Gesetzestexten, in die Präfektur für die Wirtschaftsangelegenheiten des Heiligen Stuhls sowie in den Kardinalsrat zum Studium der organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen des Vatikan berufen.

Höhepunkt seiner Laufbahn war nach eigener Aussage der Weltjugendtag in Köln 2005, zum dem eine Million Jugendliche aus aller Welt nach Köln kamen.