Zur Einführung Papst Leos XIV. an diesem Sonntag hat Dompropst Guido Assmann im Kapitelsamt auf die Verbundenheit mit Rom und der Weltkirche geblickt.
Der Kölner Dompropst erinnerte an das Konklave und den Moment, als der weiße Rauch aufstieg. "Da haben wir oft den Eindruck, die Kirche in unserem Land zumindest ist irgendwie auf dem absteigenden Ast. Immer weniger kommen zur Kirche, immer mehr Menschen treten aus, auch wenn die Zahl zum Glück ein wenig rückläufig ist. Aber in diesem Moment schauten alle nach Rom", stellt Assmann fest.
Anforderungen für den Papst
Auch die Kriterien für das neue Kirchenoberhaupt nimmt er in den Blick. Der oberste Hirte der Kirche, erklärt Dompropst Assmann, solle "nicht ein wichtiger Politiker, nicht ein Staatsoberhaupt" sein, vielmehr solle er "Zeugnis geben von der Liebe Gottes".
Weiter stellt er fest, "wo die Liebe gelebt wird, dort ist Einheit und damit auch ein wichtiger Dienst des Papstes, des Heiligen Vaters, für die Einheit der Kirche zu sorgen."
Kapitelsamt am fünften Sonntag der Osterzeit
DOMRADIO.DE übertrug am fünften Sonntag der Osterzeit das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Dompropst Guido Assmann.
Unter der Leitung von Eberhard Metternich sang das Vokalensemble Kölner Dom unter anderem "Caritas abundat in omnis" von Karolis Dabulskis, "Gloria" (mit Orgel) von Claudio Ferrara und "Regina coeli" von Aleksander Jan Szopa. An der Orgel: Winfried Bönig.

„Sie stärkten die Seelen der Jünger
und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; ...
Sie setzten für sie in jeder Gemeinde Älteste ein
und empfahlen sie unter Gebet und Fasten dem Herrn ...“ (Apg 14,22 f.)
Zu den Lesungen des fünften Sonntags der Osterzeit
Nach der ersten Begeisterung braucht die junge Kirche zudem Orientierung und Struktur. Paulus geht systematisch vor, delegiert und überträgt Verant-wortung. Es soll nicht um sein Ansehen gehen, sondern um die Verkündi-gung des Evangeliums. Von dem Gebot Jesu, einander zu lieben und so einen Gegenentwurf zu ihrer Umwelt zu setzen, kann die Gemeinde zehren. Gleichzeitig erhält sie die Hoffnung auf eine helle Zukunft aufrecht, in der Gott einst alle Tränen abwischen wird. Das ersehnte Licht des himmlischen Jerusalem erleuchtet schon jetzt unseren Weg.
Marc Witzenbacher. Aus: Messbuch 2022, Butzon & Bercker