In Köln schmilzt Playmobil-Figur zum Reformationstag

Kunstaktion und neue Thesen

Die Kölner Lutherkirchengemeinde steht im Zentrum einer europäischen Kunstaktion zum Reformationstag. Dort wird am Dienstag eine Luther-Playmobil-Figur eingeschmolzen und zu einem Buchstaben geformt, wie die Kirchengemeinde ankündigte.

Martin Luther-Spielfigur des Herstellers Playmobil / © Harald Oppitz (KNA)
Martin Luther-Spielfigur des Herstellers Playmobil / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Aktion von Pfarrer Hans Mörtter und Künstler Rochus Aust trägt in Anlehnung an die 95 Thesen des Reformators Martin Luther den Titel "L95 - 95 Stunden - 95 europäische Orte - 95 Buchstaben - 1 These". Parallel will Mörtter am Dienstag eine zweite Reformation ausrufen.

In insgesamt 95 europäischen Städten entstünden seit vergangenen Freitag auf diese Weise Buchstaben, mit denen sich eine "neue grundmenschliche Ansage" herausbilde, erklärten die Initiatoren Mörtter und Aust. Beteiligt sind den Angaben nach neben Köln, Düsseldorf, Dortmund, München und Stuttgart unter anderem Brüssel, Rom, Calais, Belfast, Dublin, Paris, Zürich und Oswiecim (Auschwitz). Alle Buchstaben sollen am 31. Oktober in der Lutherkirche zu einer Aussage zusammengefügt werden.

Auf dem Chlodwigplatz will der evangelische Pfarrer im Rahmen der Aktion eine "Reformation II" ausrufen und dazu drei neue Thesen veröffentlichen. Die Feierlichkeiten und Selbstinszenierungen der evangelischen Kirche zum 500. Reformationsjubiläum blickten in die Vergangenheit, kritisierte er: "Aber wir müssen reformatorisch neu unsere Zukunft gestalten, zu der eine völlige Neuorientierung und globale Perspektive gehört." Die "klassische Ökumene" reiche nicht aus. Wichtig seien der Dialog mit den Weltreligionen, Solidarität mit Armen und Flüchtlingen sowie der Einsatz für mehr Gerechtigkeit.


Quelle:
epd