Knobloch will Zentralrat der Juden umbenennen - Friedman dagegen

Streit um Namen

Uneinigkeit beim Zentralrat der Juden in Deutschland: Die Religionsvertretung soll nach dem Willen ihrer Präsidentin Charlotte Knobloch in "Zentralrat der deutschen Juden" umbenannt werden. Knobloch spricht von einer langfristigen Überlegung. Der ehemalige Vizechef des Zentralrats, Michel Friedman, hält den Schritt für falsch.

 (DR)

Knobloch begründete ihren Wunsch im 3sat-Magazin "Kulturzeit" mit dem Bestreben, die Eingliederung der jüdischen Zuwanderer aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion weiter voranzutreiben.

Eine Voraussetzung dafür sei das Erlernen der deutschen Sprache und das Gefühl, in Deutschland eine neue Heimat gefunden zu haben.

Kritik von Friedman
Der ehemalige Vizechef des Zentralrats, Michel Friedman, hält eine Umbenennung für falsch. "Ich fühle mich sehr wohl mit dem Begriff Zentralrat der Juden in Deutschland, weil er keinen ausklammert", sagte Friedman dem "Kulturzeit"-Magazin.

"Und weil wir eigentlich eine Religionsvertretung sind in Deutschland", fügte der TV-Moderator hinzu. Als solche vertrete man neben deutschen auch amerikanische und israelische Staatsbürger. Deswegen wäre der Begriff "Zentralrat der deutschen Juden" auch "verfälschend und ausgrenzend", sagte Friedman.