Knobloch fordert schärferes Vorgehen gegen Pro-Hamas-Demos

"Gesetze schaffen, wenn sie fehlen"

Hamas-Fans feiern in Deutschland den Mord an Juden. Charlotte Knobloch von der israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern kritisiert, dass die Politik das zulässt. Sie fordert nun Gesetze gegen Pro-Hamas-Demonstrationen.

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, spricht bei einer Gedenkveranstaltung der Kultusgemeinde vor der Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob. Die Gedenkveranstaltung stand unter dem Motto der Trauer an der Seite Israels / © Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, spricht bei einer Gedenkveranstaltung der Kultusgemeinde vor der Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob. Die Gedenkveranstaltung stand unter dem Motto der Trauer an der Seite Israels / © Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat die Politik für ihren Umgang mit Pro-Hamas-Demonstrationen in Deutschland kritisiert.

Knoblich kritisiert mangelndes Vorgehen gegen Pro-Hamas-Demos 

Charlotte Knobloch / ©  Sven Hoppe (dpa)
Charlotte Knobloch / © Sven Hoppe ( dpa )

"Es ist eine Schande, wenn die Politik in einem Land wie Deutschland es zulässt, dass Menschen aus Freude über den Mord an Juden auf der Straße tanzen", sagte die Holocaust-Überlebende der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).

Politikerinnen und Politiker verwiesen auf Gesetze, die fehlten, um so etwas zu verhindern.

Fehlende Gesetze sollen jetzt geschaffen werden

"Ich bin kein Jurist, aber wenn die Gesetze fehlen, um solche Veranstaltungen zu unterbinden, dann sollte man sie eben schaffen", sagte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Pro-palästinensische Demonstration in Berlin / © Paul Zinken (dpa)
Pro-palästinensische Demonstration in Berlin / © Paul Zinken ( dpa )

Vorgänge wie zuletzt in München, als etwa 200 Menschen gegen Israel demonstrierten, machten sie sehr wütend.

Terror-Feiern in Berlin-Neukölln sorgten für große Empörung

Für große Empörung bundesweit hatten Feiernde in Berlin-Neukölln gesorgt, die vor einer Woche den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel begrüßten.

Seitdem kam es in Deutschland immer wieder zu Protesten gegen Israel, auch am Freitag. In mehreren Städten waren an diesem Tag Pro-Palästinensische Demonstrationen verboten worden.

Medienberichten zufolge musste die Polizei an unterschiedlichen Orten eingreifen, weil Israel-Fahnen angezündet wurden.

Starke Zunahme von Antisemitismus an Schulen

Der Terror der Hamas in Israel heizt offenbar auch Konflikte auf deutschen Schulhöfen an. Seit dem Terrorkrieg der Hamassei an Schulen eine starke Zunahme von antisemitischen, israelfeindlichen und islamistischen Parolen zu beobachten, sagte dieUnabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, der Zeitung "Tagesspiegel". "Antisemitische Einstellungen und Verschwörungsmythen sind leider auch in muslimischen Communities weit verbreitet", so Ataman.

Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )
Quelle:
KNA