Erster Rabbiner Deutschlands gegen Corona geimpft

Kleiner Piks mit großer Bedeutung

In Stuttgart ist der bundesweit erste Rabbiner gegen Corona geimpft worden. Damit solle der jüdischen Gemeinde, vor allem den pflegebedürftigen Mitgliedern Hoffnung und Zuversicht zugesprochen werden.

Kleiner Piks mit großer Bedeutung / © dts Nachrichtenagentur (KNA)
Kleiner Piks mit großer Bedeutung / © dts Nachrichtenagentur ( KNA )

"Es war heute ein kleiner Pieks mit großer Bedeutung", sagte der Stuttgarter Gemeinderabbiner Yehuda Pushkin, der auch Vorstandsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (Köln) ist, am Dienstag laut Mitteilung. Die Impfung solle Hoffnung und Zuversicht für die jüdische Gemeinde sein - vor allem auch für die pflegebedürftigen Mitglieder.

Mit AstraZeneca gemimpft

Pushkin konnte sich eigenen Angaben zufolge nach Erweiterung der Liste der impfberechtigten Personen auf unter 65-Jährige, unter anderem aus dem Bereich der Seelsorge, mit AstraZeneca impfen lassen. Nun könnten Rabbiner und Geistliche anderer Religionen nach und nach wieder Menschen in Pflegeeinrichtungen und Hospizen besser begleiten, betonte er. Seit einem Jahr sei durch die Corona-Pandemie die Seelsorge gerade der alten und kranken Menschen nahezu zum Erliegen gekommen.

Verpflichtung auf Gesundheit anderer zu achten

Seine Impfung soll auch ein Aufruf an die Gemeindemitglieder sein, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen: Denn nach dem jüdischen Gesetz, der Halacha, sei die jüdische Gemeinschaft verpflichtet, für die eigene als auch die Gesundheit anderer zu sorgen, sagte Pushkin. Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (Köln) wurde 2003 als Organ des Zentralrates der Juden in Deutschland gegründet mit dem Ziel, sich für das jüdische Leben sowie den Erhalt jüdischer Tradition hierzulande einzusetzen.

 


Quelle:
epd