Klaus-Maria Brandauer gegen Zwang in Glaubenssachen

Messdiener aus Überzeugung

Klaus Maria Brandauer, österreichischer Schauspieler und bewährter Film-Bösewicht ("Mephisto", "James Bond"), hat sich zu seiner Messdienervergangenheit bekannt. "Also ich war da schon Überzeugungstäter".

Klaus Maria Brandauer im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti (DR)
Klaus Maria Brandauer im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das sagte Brandauer , sagte Brandauer der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag. "Es ging mir nicht zuallererst darum, mich zu produzieren." Er sei als Zehn- oder Elfjähriger "aufrichtig beeindruckt" gewesen vom Geschehen in der Kirche und habe etwas anfangen können mit der Geschichte Jesu.

"Mir hat das damals gefallen, dass Gott Vater seinen Sohn auf die Erde geschickt hat, weil es so schrecklich zugegangen ist hier unten bei uns. Das fand ich gut und auch richtig, eine klare Ansage", sagte der Künstler. Es sei ihm leicht gefallen zu glauben, weil kein Zwang im Spiel gewesen sei. Kinder interessierten sich "oft auf ganz natürliche Weise und mit großer Neugierde für diese Themen". Vielleicht treffe das auch auf Erwachsene zu, "dass alles, was wir freiwillig glauben dürfen, auch in die Tiefe geht". Man müsse eigene Erfahrungen machen dürfen. "Bloß keinen Druck ausüben, dann wird das nichts."

Der Schauspieler liest in der kommenden Woche aus den Lebenserinnerungen des spanischen Filmemachers Luis Bunuel. Ein Kapitel trägt die Überschrift "Ein Atheist von Gottesgnaden". Als er diese "herrliche Zeile" zum ersten Mal gelesen habe, so Brandauer, habe er "im Bett laut loslachen müssen. Sind wir nicht alle irgendwie Atheisten, die trotzdem immer noch eine Rückversicherung brauchen?"

Quelle:
KNA