Magdeburger Bischof Feige warnt vor religiöser Trägheit

"Kirchliche Verkrustungen aufbrechen"

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige sieht in der Corona-Krise einen Ansporn zur Kritik an "Verkrustungen" in der Kirche. "Wie viele verschanzen sich doch hinter Lehrsätzen und Gewohnheiten".

Bischof Gerhard Feige bei der Synodalversammlung / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Gerhard Feige bei der Synodalversammlung / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte Feige in seiner Osterbotschaft. "Manchmal regt uns das Evangelium als das eigentliche Gewissen unserer Kirche viel zu wenig auf oder an", betonte der Bischof des Bistums Magdeburg. Er rief die Christen auf, ihre "gewohnten Bahnen und Überzeugungen zu verlassen, um Gott auch außerhalb davon zu suchen".

"Christus gibt es nicht nur in Kathedralen"

Zu finden sei der auferstandene Christus "nicht nur in den Domen und Kathedralen oder in den vertrauten Dorfkirchen", so Feige. "Er ist im Leben der Menschen von heute, in ihren Gedanken und Hoffnungen, in ihrer Angst und ihrer Trauer. Er ist in diesen Tagen gerade auch in den Sorgen, die die Corona-Pandemie uns bereitet und die unzähligen Menschen das Leben schwer macht." 

Blick in die Zukunft

Der Bischof rief dazu auf, Jesus "auch außerhalb kirchlichen Erfahrungsraumes zu suchen, sogar da, wo wir es vielleicht nie erwarten würden: auch bei all denen zum Beispiel, die anscheinend ganz gut ohne irgendeinen religiösen Glauben auskommen, dennoch aber manchmal menschenfreundlicher und solidarischer als wir Christen sind und vom Leben durchaus noch mehr erwarten oder erhoffen als nur Erfolge und Reichtum".

Wenn die Kirche sich darauf einlasse, habe sie "trotz allem, was derzeit so massiv an Schuld und Versagen ans Licht kommt, eine Zukunft".

 

Magdeburger Dom / ©  Lukas Schulze (dpa)
Magdeburger Dom / © Lukas Schulze ( dpa )
Quelle:
KNA