Zugleich warnte der Bischof der Deutschen Lutherischen Kirche in der Ukraine, Pavlo Schwartz, davor, die Rolle der Kirchen in Friedensgesprächen zu überschätzen. In der Vergangenheit habe es viele Versuche gegeben, mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. ins Gespräch zu kommen. Sie seien alle ergebnislos geblieben.
Versöhnung noch nicht in Sicht
"Versöhnung kann es ohnehin nicht geben, solange die Gewalt andauert", sagte Schwartz am Rande der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB). "Die Gewalt muss stoppen; dann müssen die Sünden bekannt werden; und dann können wir mit dem Schaffen von Frieden beginnen." Schwartz unterstützte zudem die Forderung nach Waffenlieferungen für sein Land. "Jeder Mensch hat das Recht auf Selbstverteidigung", so der Bischof. Die Versorgung mit Waffen gebe der Ukraine die Möglichkeit weiterzukämpfen.
"Wir haben nur zwei Optionen: Wir können entweder für unsere Unabhängigkeit kämpfen – oder wir werden am Ende die Kämpfer des russischen Reichs und müssen gegen andere Länder kämpfen", sagte Schwartz. "Die erste Variante macht mir da mehr Hoffnung."