Kirchenunabhängige Beratung für Missbrauchsopfer im Internet

Schreiben statt sprechen

Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kirche können sich nun auch online an eine konfessionell unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle wenden. Die Einrichtung "Leuchtzeichen" hilft über ihr neues digitales Angebot auch anonym.

Symbolbild Eine Frau mit Smartphone vor dem Laptop / © GaudiLab (shutterstock)
Symbolbild Eine Frau mit Smartphone vor dem Laptop / © GaudiLab ( shutterstock )

Das teilte der Verein "Umsteuern! Robin Sisterhood" als Träger am Mittwoch in Köln mit. "Leuchtzeichen" wurde im März in Köln eröffnet. Die Anlaufstelle richte sich vor allem an Menschen, die keinen Kontakt zur "Täterorganisation" haben wollten.

Neues Online-Angebot

"Viele Betroffene aus dem ganzen Bundesgebiet wenden sich bereits telefonisch an uns", sagte Einrichtungsleiterin Marie Casper. "Wer lieber schreiben als reden möchte, hat mit dem neuen Online-Angebot jetzt die Möglichkeit, sich Hilfe zu holen." Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Beratungsstelle verfügen den Angaben zufolge über hauptberufliche Kenntnisse etwa in der Sozialpädagogik und der Sozialen Arbeit.

Eine junge Frau tippt auf ihrem Smartphone / © Alexey Rotanov (shutterstock)
Eine junge Frau tippt auf ihrem Smartphone / © Alexey Rotanov ( shutterstock )

Die Reformbewegung Maria 2.0 hatte im vergangenen Jahr den Verein "Umsteuern! Robin Sisterhood" gegründet. Dieser bittet aus der Kirche ausgetretene Menschen darum, die eingesparte Kirchensteuer ganz oder teilweise dem Verein zukommen zu lassen. Prominente Unterstützerin ist die Kabarettistin Carolin Kebekus.

Maria 2.0

Die kirchliche Frauenprotestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein. Im Januar 2019 schlossen sich fünf Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster zusammen und schickten ihre Forderung in einem offenen Brief an Papst Franziskus.

Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA