Kirchenführer beklagen zunehmende Gewalt im Heiligen Land

Gegen Siedlungsbau und Eskalation

Mehrere Kirchenführer in Jerusalem haben eine dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts im Einklang mit internationalem Recht gefordert. Hintergrund ist die jüngste Gewalteskalation im Heiligen Land.

Blick vom Berg Zion in Richtung Hinnomtal in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Blick vom Berg Zion in Richtung Hinnomtal in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Diese mache es notwendig, mit Worten und Taten zur Beruhigung der Lage beizutragen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem.

Weitere Eskalation verhindern

Sie mahnten Israel, den Siedlungsausbau in den palästinensischen Gebieten zu stoppen und gemeinsam mit den Palästinensern eine weitere Eskalation zu stoppen.

Zudem verurteilten die Kirchenführer die Gewalt in der Stadt Huwara im Norden der von Israel besetzten palästinensischen Gebiete. Dort hatte am Sonntag ein Palästinenser zwei israelische Siedler erschossen.

Anschließend kam es zu schweren Ausschreitungen von Siedlern in Huwara und weiteren Orten. Ein Palästinenser wurde dabei getötet, Dutzende verletzt.

Hintergrund: Israels Siedlungsbau

Anfang 2021 hat Israel nach Angaben von Peace Now Ausschreibungen zum Bau von 2572 Siedlerwohnungen veröffentlicht. Von diesen lägen 2112 im Westjordanland und 460 in Ost-Jerusalem, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation mit. Die Pläne sollen demnach zusätzlich zu dem kürzlich genehmigten und international kritisierten Bau von knapp 800 Wohnungen umgesetzt werden. Die Siedlungspolitik Israels ist hoch umstritten. Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel Ende 2016 zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschließlich Ost-Jerusalem aufgefordert.

Blick auf eine jüdische Siedlung auf einem Hügel im Westjordanland nahe Bethlehem, palästinensisches Gebiet / © Julius Bramanto (shutterstock)
Blick auf eine jüdische Siedlung auf einem Hügel im Westjordanland nahe Bethlehem, palästinensisches Gebiet / © Julius Bramanto ( shutterstock )
Quelle:
KNA