Kirchen und Bauernverbände in Westfalen und Lippe haben zum Erntedankfest am 5. Oktober zu Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln sowie zu mehr Wertschätzung von Bauernfamilien aufgerufen.
Viele Menschen in den Agrarbetrieben arbeiteten für "unser tägliches Brot", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. "Das Erntedankfest ist eine gute Gelegenheit, uns dieser wertvollen Arbeit bewusst zu werden."
Zugleich fordern die evangelischen Landeskirchen von Westfalen und Lippe, die Bistümer Paderborn, Münster und Essen sowie die regionalen Landwirtschaftsverbände eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft des ländlichen Raumes. "Besonders die Diskussion um die Ressource Boden und die notwendigen Anpassungen einer klimaangepassten Bodennutzung machen deutlich, wie wichtig der wertschätzende Dialog miteinander ist", lautet der Appell an Politik und Verbraucher.
Landwirtschaft muss auskömmlich bleiben
Trotz aller Wetterkapriolen der vergangenen Jahre seien die Erträge bei den meisten Getreidearten und Früchten nach wie vor zufriedenstellend, hieß es. Die Versorgung mit regionalen Produkten sei gesichert, eine hohe Qualität zeichne die landwirtschaftlichen Erzeugnisse auch in Krisenzeiten aus.
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müsse Landwirtschaft weiterhin Freude bereiten und auskömmlich bleiben. "Andernfalls verlieren wir die Hofnachfolgerinnen und -nachfolger dauerhaft. Das kann nicht in unserem Interesse sein", warnen Kirchen und Bauernverbände.
Unterzeichner des Papiers sind die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Adelheid Ruck-Schröder, der Landessuperintendent der lippischen Kirche, Dietmar Arends, der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz, der Diözesanadministrator Antonius Hamers im Bistum Münster und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. Zudem haben der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hubertus Beringmeier, und die Vorsitzende des Rings der Landjugend in Westfalen-Lippe, Charlotte Peine, unterschrieben.
Erntedank
Mit dem Erntedankfest danken Kirchen und Landwirte für die eingebrachte Ernte. Christen erinnern seit dem dritten Jahrhundert mit einem eigenen Festtag daran, dass Gott der Schöpfer der Welt ist. Sie verweisen auch auf das "Vater unser", in dem es heißt: "Unser tägliches Brot gib uns heute".
