Kirchen laden zu internationalem Friedenstreffen nach Berlin

"Mauern können eingerissen werden"

Zum internationalen Friedenstreffen vom 10. bis 12. September lädt die christliche Gemeinschaft Sant'Egidio nach Berlin ein. Zu über 20 Foren und Veranstaltungen unter dem Motto "Den Frieden wagen" werden tausende Teilnehmer erwartet.

Brandenburger Tor in Berlin / © Andrey_Popov (shutterstock)
Brandenburger Tor in Berlin / © Andrey_Popov ( shutterstock )

Unter den Teilnehmern sind auch hochrangige Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften, wie die Deutsche Bischofkonferenz am Donnerstag in Bonn ankündigte.

Gäste aus Kirche und Politik

Unter ihnen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und der Präsident von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embalo. Zudem kommen der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed Al-Tayyeb, und der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt.

Bundespräsident Steinmeier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bundespräsident Steinmeier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Auch der Sondergesandte von Papst Franziskus für die Ukraine und Russland, Kardinal Matteo Zuppi, und der assyrische Patriarch Mar Awa Royel sind angekündigt.

Auf dem Programm stehen überdies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sowie weitere Spitzenvertreter von Religionsgemeinschaften aus 33 Kirchen aller Kontinente.

Anlehnung an Fall der Berliner Mauer

Es ist das 37. Friedenstreffen, das Sant'Egidio in Kooperation mit den weiteren gastgebenden Kirchen in verschiedenen Ländern organisiert. Nach Aachen (2003), München (2011) sowie Münster und Osnabrück (2017) findet es nun zum vierten Mal in Deutschland statt.

Damit setzt die Gemeinschaft eine Initiative von Papst Johannes Paul II. fort, der 1986 Religionsoberhäupter nach Assisi eingeladen hatte. Die deutsche Hauptstadt sei wegen ihrer Geschichte gewählt worden, erklärt Sant'Egidio-Präsident Marco Impagliazzo. Berlin sei die Stadt, "die bewiesen hat, dass Mauern nicht nur gebaut, sondern auch eingerissen werden können".

Abschluss mit Papst-Botschaft

In den Foren geht es um Themen wie Umweltkrise, Migration, interreligiöser Dialog, Demokratie heute, Globalisierung, Abrüstung sowie künstliche Intelligenz.

Abgeschlossen wird das Friedenstreffen am 12. September ab 17.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Dazu wird eine Botschaft von Papst Franziskus erwartet. Die Veranstaltungen sind auch per Livestream zu verfolgen.

Gemeinschaft Sant'Egidio

Die im Mai 1968 in Rom entstandene katholische Bewegung Sant'Egidio widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten sowie dem Dialog der Religionen. Sie hat nach eigenen Angaben rund 60.000 Mitglieder in 70 Ländern, davon 5.000 in Deutschland. Ihr Hauptsitz befindet sich im römischen Stadtteil Trastevere; ihr deutsches Zentrum ist seit 1983 Würzburg. Seit 1986 ist die ökumenisch stark engagierte Gemeinschaft von der katholischen Kirche als Laienvereinigung anerkannt.

Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA