Kirche würdigt Flüchtlingshelfer

Zehn Jahre "Wir schaffen das"

2015 sagte Angela Merkel ihren berühmten Satz "Wir schaffen das". Zehn Jahre später würdigt die evangelische Kirche das Engagement von Flüchtlingshelfern. Sie hätten unendlich viel geschafft, meint Bischof Christian Stäblein.

Symbolbild Flüchtlingshelfer / © Yannis Kolesidis (dpa)
Symbolbild Flüchtlingshelfer / © Yannis Kolesidis ( dpa )

Zehn Jahre nach dem berühmten Satz "Wir schaffen das" von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Engagement zahlreicher Menschen für Geflüchtete gewürdigt. "Wir danken allen Engagierten, die unendlich viel geschafft haben", sagte der EKD-Flüchtlingsbeauftragte und Berliner Bischof Christian Stäblein am Freitag in Hannover.

Merkel hatte den Satz "Wir schaffen das" am 31. August 2015 während einer Pressekonferenz in Berlin gesagt - wenige Tage vor einer dramatischen Zuspitzung der Flüchtlingssituation in Europa. Die Worte wurden zum Leitspruch ihrer Flüchtlingspolitik und lösten eine kontroverse gesellschaftliche und politische Debatte aus.

64 Prozent der Geflüchteten in Arbeit

Der Satz sei dort Wirklichkeit geworden, wo viele Menschen Solidarität gezeigt und Nächstenliebe gelebt hätten, so Stäblein. Ehren- und Hauptamtliche hätten in den vergangenen zehn Jahren Großes geleistet - von praktischer Hilfe bis hin zu Spenden. Ohne den Einsatz der Zivilgesellschaft hätte der Staat die Herausforderungen im Jahr 2015 nicht bewältigen können.

In den vergangenen zehn Jahren sei enorm viel erreicht worden, so Stäblein. Mittlerweile seien 64 Prozent der damals nach Deutschland geflüchteten Menschen in Arbeit. Das sei auch dem Engagement von Helfern zu verdanken, die bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, bei Behördengängen und Sprachkursen unterstützt hätten.

Vom Fußballclub bis zur Feuerwehr

Der Dank der Kirche gelte Menschen in Nachbarschaften, Vereinen, Kirchengemeinden, Unternehmen und Behörden - "vom Fußballclub bis zur Freiwilligen Feuerwehr". Die gesellschaftliche Erfahrung der vergangenen Jahre zeige: "Ich kann helfen und bin wichtig für andere", betonte Stäblein. Dieses Gefühl stärke die ganze Gesellschaft.

Der "Flüchtlingssommer" 2015

Es war ein Sommer voller Extreme: Bundeskanzlerin Merkel wird beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft beschimpft, dann begrüßen jubelnde Menschen Flüchtlinge. Was im Sommer und Herbst 2015 passiert ist.

Berlin (KNA) Viele Worte und Bilder aus dem sogenannten Flüchtlingssommer vor zehn Jahren haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen aus der Zeit:

Flüchtlingssommer 2015 / © Sven Hoppe (dpa)
Flüchtlingssommer 2015 / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
KNA