"Kirche in Not" unterstützt peruanische Diözese von Papst Leo XIV.

"Enge und geschwisterliche Kooperation"

Papst Leo XIV. war als Priester und Bischof über 30 Jahre lang in Peru tätig. Das weltweite päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" hat seine Arbeit dort unterstützt. Der jetzige Papst habe immer ein offenes Ohr für die Menschen gehabt.

Archivbild: Bischof Robert Prevost, der jetzige Papst Leo XIV., leitet eine Jubiläumsfeier der Diözese in Peru Chulucanas / © Diocese of Chulucanas via AP (dpa)
Archivbild: Bischof Robert Prevost, der jetzige Papst Leo XIV., leitet eine Jubiläumsfeier der Diözese in Peru Chulucanas / © Diocese of Chulucanas via AP ( dpa )

Kirche in Not: Herr Vildoso, wie hat „Kirche in Not“ mit Robert Francis Prevost, dem heutigen Papst Leo XIV., zusammengearbeitet?

Luis Vildoso (Projektleiter von "Kirche in Not" für Lateinamerika): Es war eine enge und geschwisterliche Kooperation. Der jetzige Papst kam schon 1985 als Augustiner-Missionar nach Peru. Er war zuerst in Pfarreien in der Nähe von Chulucanas tätig. Das ist ganz im Nordwesten von Peru, nahe der Grenze zu Ecuador. Später war er in der Priesterausbildung tätig, bevor er 2014 Bischof von Chiclayo wurde, ebenfalls im Nordwesten Perus an der Pazifikküste. Er hat dann auch ab 2020 ein gutes Jahr die Diözese Callao verwaltet.

Papst Leo XIV. hat in all diesen Jahren pastoralen Eifer und Sensibilität für die Nöte der Menschen gezeigt. "Kirche in Not" konnte in allen seinen Wirkungsfeldern verschiedene Projekte fördern: ein Priesterseminar, Schwesterngemeinschaften, den Bau von Seelsorgezentren, die Instandsetzung von Kapellen in ländlichen Regionen, die Schulung von Katecheten und den Religionsunterricht.

Luis Vildoso, Projektleiter von „Kirche in Not“ für Lateinamerika, bei einer Projektreise (Kirche in Not)
Luis Vildoso, Projektleiter von „Kirche in Not“ für Lateinamerika, bei einer Projektreise / ( )

"Kirche in Not" hat auch Priester in der "Papst-Diözese" mit Mess-Stipendien unterstützt. Das sind freiwillige Gaben für die Feier einer heiligen Messe in einem bestimmten Anliegen. Da die Diözesen den Priester nur sehr wenig Lohn zahlen können, ist diese Unterstützung für das Überleben der Priester unverzichtbar. Selbstverständlich setzen wir unsere Hilfen für Peru weiter fort.

Luis Vildoso

"Die erste Herausforderung ist der Priestermangel."

Kirche in Not: Was sind die Herausforderungen für die Kirche in Peru?

Vildoso: Die erste Herausforderung ist der Priestermangel. Ein Priester in Peru betreut im Schnitt 10.000 Menschen, manchmal mehr. In Europa kommen auf einen Priester etwa 1.500 Gläubige. Man muss bedenken, dass in Lateinamerika die Bindung zur Kirche weit höher ist und es zudem weniger Anlaufstellen für Menschen in Not gibt. Deshalb liegt für uns ein Fokus darauf, angehende Priester und die Berufungspastorale zu unterstützen.

Peru ist nach Brasilien und Argentinien das drittgrößte Land Südamerikas. Geografisch reicht es vom Meer bis zu Regionen auf über sechstausend Meter Höhe. In abgelegenen Gebieten ist die Kirche oft die einzige Institution vor Ort. "Kirche in Not" fördert deshalb Autos, Geländefahrzeuge oder auch Boote, damit die kirchlichen Mitarbeiter in den riesigen Gebieten die Menschen erreichen können.

Gläubige im Bistum Chiclayo bei einer Marienprozession (Kirche in Not)
Gläubige im Bistum Chiclayo bei einer Marienprozession / ( )

Die dritte Herausforderung ist die Landflucht in die Großstädte, wie überall in Lateinamerika. Die Kirche kümmert sich um diese Zuwanderer. Darum unterstützen wir den Bau von Seelsorgezentren und Kapellen gerade an den Stadträndern. Die Kirche schult freiwillige Helfer für die Betreuung der Menschen, die oft in Armut leben. Auch dabei hilft "Kirche in Not".

Kirche in Not: Was bedeutet es für "Kirche in Not", dass ein früherer Projektpartner zum Papst gewählt wurde?

Vildoso: Es ist eine große Freude und ein Segen. Papst Leo XIV. kennt die Herausforderungen der Weltkirche. Er hat eine große Zuneigung zur Kirche in Lateinamerika. Das habe ich bei einer persönlichen Begegnung mit ihm selbst erfahren. "Kirche in Not" hat auch mit dem damaligen Kardinal Prevost zusammengearbeitet, als er Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika war.

Luis Vildoso

"Papst Leo XIV. kennt die Herausforderungen der Weltkirche. Er hat eine große Zuneigung zur Kirche in Lateinamerika"

Er kennt unsere Arbeit gut. Seine Gesten der Dankbarkeit für die Unterstützung haben mich sehr berührt. Sie sind ein Aufwind für unsere Mission: Brücken der Liebe zu bauen zu den Christen weltweit, die unter Not und Verfolgung leiden. Das ist keine Einbahnstraße: "Kirche in Not" konnte 2024 ein Büro in der peruanischen Hauptstadt Lima eröffnen, das jetzt über die Lage der verfolgten Kirche informiert und um Spenden bittet. Das zeigt, dass wir als Weltkirche miteinander und als Geschwister im Glauben solidarisch sind.

Information der Redaktion: Dieses Interview wurde vom päpstlichen Hilfswerk "Kirche in Not" geführt und in Form einer Pressemitteilung zur Verfügung gestellt.

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
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