Italiens Bischöfe laden zur Weltsynode ein

"Kirche liegt in Geburtswehen"

Italiens Bischöfe rufen die Gläubigen des Landes auf, sich aktiv am synodalen Weg zu beteiligen, den Papst Franziskus ausgerufen hat. In einem Breif werden "Frauen und Männer guten Willens" zur Teilnahme eingeladen.

Autor/in:
Roland Juchem
Bischöfe während des Gottesdienstes zur Eröffnung der Weltsynode / © Gregorio Borgia (dpa)
Bischöfe während des Gottesdienstes zur Eröffnung der Weltsynode / © Gregorio Borgia ( dpa )

Die Kirche befinde sich "in einem epochalen Wandel"; "wir liegen in den Geburtswehen", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Botschaft an Seelsorger und Ordensleute. Es sei an der Zeit, die Seelsorge neu zu denken und der Kirche eine Form zu geben, die mehr dem Evangelium entspreche.

Parallel zur Botschaft an kirchliche Mitarbeiter veröffentlichte der Ständige Rat der Bischofskonferenz einen "Brief an alle Frauen und Männer guten Willens". Die Zäsur der Pandemie und ihrer Folgen biete eine Gelegenheit, etwas langsamer zu treten, innezuhalten und sich neu zu orientieren, heißt es in dem Brief. "Du, der du dich nach einem authentischen Leben sehnst, nach Schönheit und Gerechtigkeit dürstest, dich nicht mit einfachen Antworten zufrieden gibst", beginnt das Schreiben die Einladung zu Gespräch und Dialog.

Erneuerte Kirche für neue Gesellschaft

Ziel des synodalen Weges sei es, einander zuzuhören, Erfahrungen zu teilen, um allen "die Freude des Evangeliums zu bringen". Fähigkeiten und Schwächen aller sollten zu einem Gesamtbild der Kirche beitragen. "Eine erneuerte Kirche für eine neue Gesellschaft. Bist du dabei?", heißt es am Ende des Briefes.

Die vom Papst am Wochenende gestartete Weltsynode, ein zunächst auf gut zwei Jahre angelegter mehrstufiger Prozess, soll in der Kirche einen offenen, dialogischeren Umgangsstil ermöglichen. Daraus sollen sich dann relevante Themen ergeben. Die italienischen Bischöfe hatten Ende September entschieden, diese Prozess bis 2025 fortzuführen.

Für die erste Phase bis Oktober 2023 soll das vom Papst vorgesehene Programm übernommen werden. Daran schließen sich eine Orientierungsphase (2023-2024) zur Rezeption der bis dahin erzielten Ergebnisse sowie eine größere Kirchenversammlung 2025 an. Diese, so der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Stefano Russo, werde "versuchen, einige prophetische und mutige Orientierungen zu geben".

Synodale Prozess in Italien

Insgesamt soll der synodale Prozess in Italien fünf Phasen durchlaufen, die mittels nationaler wie regionaler Veranstaltungen gestaltet werden: Eine "Start- und Sensibilisierungsphase" soll bis Ende November auf den Weg einstimmen. Es folgen eine "Erzähl- und Austauschphase" bis Mai 2023 und eine "Orientierungsphase" bis Mai 2024.

Eine "prophetische Phase" bis Mai 2025 soll ein Dokument mit Prioritäten erbringen; begleitet von örtlichen Beratungen und einer nationalen Großveranstaltung. Bis 2030 sollen die getroffenen Optionen dann rezeptiert und umgesetzt werden.


Quelle:
KNA