Kirche in Kroatien verzichtet auf Stadion-Grundstück

Zehn neue Kirche sollen entstehen

In Kroatien zeichnet sich das Ende eines jahrzehntelangen Landstreits zwischen Regierung und katholischer Kirche ab. Die Regierung spricht von einer Einigung "zur Zufriedenheit vieler Gläubiger". Zehn neue Kirchen sollen entstehen.

Das Maksimir-Stadion am 26. Mai 2012 in Zagreb, Kroatien. / © OPIS Zagreb (shutterstock)
Das Maksimir-Stadion am 26. Mai 2012 in Zagreb, Kroatien. / © OPIS Zagreb ( shutterstock )

Das Erzbistum Zagreb hat sich laut lokalen Medienberichten bereiterklärt, den Besitzanspruch auf jenes Stück Land aufzugeben, auf dem Kroatiens Nationalstadion steht. Im Gegenzug erhalte die Kirche zehn andere Grundstücke in der Hauptstadt für den Bau neuer Gotteshäuser.

Wie Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenkovic bekanntgab, habe man die Einigung "zur Zufriedenheit vieler Gläubiger" erzielt. Demnach will seine Regierung in den nächsten Tagen Verträge sowohl mit der Zagreber Stadtregierung als auch mit Erzbischof Drazen Kutlesa unterzeichnen.

Entschädigungslose Enteignung

Streitgegenstand war das "Maksimir"-Fußballstadion, dessen Grund das sozialistische Regime Jugoslawiens einst entschädigungslos der Kirche entzogen haben soll.

Die Kirchenführung erklärte sich laut Plenkovic bereit, für den Bau von zehn neuen Kirchen endgültig auf das Grundstück zu verzichten. "Die zuständigen Behörden werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Bau und zur Renovierung von Kirchengebäuden beitragen", hieß es in der Regierungsentscheidung.

Jugoslawiens blutiges Ende

SERBEN GEGEN KROATEN:
Zu Beginn des Krieges in Kroatien (1991-1995) zählt die serbische Minderheit im Land rund 580 000 Menschen. Um diese zu "befreien", startet die serbische Armee Angriffe auf Kroatien. Im August 1995 löst die kroatische Armee die Serbenrepublik Krajina mit der Militäraktion "Sturm" auf. 220 000 bis 350 000 Serben flüchten oder werden vertrieben, mindestens 2000 sterben. An vielen Orten kommt es zu flächendeckenden Plünderungen.

Flagge von Serbien / © Tatohra (shutterstock)
Quelle:
KNA