Kenias Polizei verhört Möchtegern-Jesus

Falscher Jesus ernennt Jünger

Kenias Behörden gehen weiter gegen Freikirchen und selbsternannte Pastoren vor. Am Mittwoch hat die Polizei des ostafrikanischen Landes laut örtlichen Medien einen bekannten Prediger verhört, der sich für eine Reinkarnation Jesu hält.

Symbolbild Jesus  / © Jesus Cervantes (shutterstock)
William Samoei Ruto, Präsident von Kenia, spricht beim Berlin Energy Transition Dialogue 23 / © Britta Pedersen (dpa)
William Samoei Ruto, Präsident von Kenia, spricht beim Berlin Energy Transition Dialogue 23 / © Britta Pedersen ( dpa )

Die Anhörung sei "im öffentlichen Interesse", so die Behörden. Den Berichten nach bezeichnet sich der Prediger als "Yesu wa Tongaren" ("Jesus von Tongaren"). Er soll zwölf Jünger ernannt haben und predigt vor seinen Gläubigen in weißen Kleidern.

Vergangene Woche hatte Präsident William Ruto einen Vorstoß gegen "religiösen Extremismus" angekündigt; katholische und andere Kirchenführer sollen gemeinsam mit Juristen eine Regulierung des Religionssektors ausarbeiten.

Tote durch Einfluss von Sekten

Damit regiert der Staat auf den Aufsehen erregenden Fall einer kenianischen Sekte, bei dem seit Mitte April bisher mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Der selbsternannte Pastor Paul Mackenzie soll seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben, um "Jesus zu begegnen".

Am Dienstag stieß die Polizei auf weitere 21 Leichen in einem Massengrab an Kenias Ostküste. Der Sektenführer soll am Mittwoch vor Gericht erscheinen. Er muss sich wegen Terrorismus und Radikalisierung verantworten.

Quelle:
KNA