Kenias Polizei verhört "Johannes, den Täufer"

Nach "Jesus"-Verhör

Kenias Behörden haben einen selbsternannten Kirchenführer zum Verhör vorgeladen, der sich als Wiederauferstehung von "Johannes, dem Täufer" bezeichnet. Dieser will Krankheiten heilen und Tote auferwecken können.

Symbolbild / © Jesus Cervantes (shutterstock)

Das berichtet die kenianische Zeitung "The Standard" am Mittwoch. Das ostafrikanische Land geht nach dem Fall eines tödlichen Fastenkults vermehrt gegen religiösen Missbrauch vor.

Dem Bericht nach hat der Gründer der "Kirche aller Nationen" eine eigene Bibel verfasst, bestehend aus 93 Büchern. Der "Standard" zitiert den Mann mit den Worten: "Ich wurde in Ägypten geboren und ging fünf Jahre später nach Israel, wo ich 230 Jahre lebte. Als Jesus kam, war ich 203." Sein Ziel sei, die "Menschheit vor Korrupten, Homosexualität und schlechter Regierungsführung" zu retten. Darüber hinaus schätzen seine Gläubigen den Mann, da er "sogar Verrückte heilen" könne.

Nach "Todesfasten" mehr Einsätze

Das Polizeiverhör folgt drei Wochen, nachdem Kenias Behörden eine vermeintliche Reinkarnation von Jesus verhörten: Der Mann umgibt sich mit zwölf Jüngern und predigt in weißen Kleidern. Die Zuständigen in Nairobi gehen seit mehreren Wochen verstärkt gegen Freikirchen und selbsternannte "Pastoren" und "Propheten" vor. Auslöser ist der aufsehenerregende Fall einer Sekte, deren Anführer die Gläubigen zum "Todesfasten" motiviert hatte. Bisher wurden 240 Tote in Massengräbern gefunden. Der Sektenführer befindet sich in Haft.

Quelle:
KNA