Kenianischer Erzbischof ruft vor Wahlen zum Gebet auf

"Für gute Anführer"

Erzbischof Anthony Muheria hat seine Landsleute aufgerufen, für Frieden und Einigkeit anlässlich der bevorstehenden Wahlen zu beten. Die Kenianer müssten Gott um einen Anführer bitten, "der mit uns gemeinsam die Nation aufbaut".

Wahlen in Kenia / © Ben Curtis (dpa)
Wahlen in Kenia / © Ben Curtis ( dpa )

So zitieren örtliche Medien den Erzbischof von Nyeri am Wochenende nach einem Fernsehinterview. Das ostafrikanische Land wählt am Dienstag einen neuen Präsidenten sowie Parlaments- und Kommunalpolitiker.

Muheria bezeichnete Gott als einen "wichtigen Faktor" bei dem Urnengang. Dies gelte vor allem zu Zeiten, in denen "Emotionen hochgehen, da und dort politische Aussagen fallen und einige beginnen, um ihr Leben zu fürchten". In dieser angespannten Lage gelte es, die Augen gen Himmel zu richten und um eine "gesegnete" Wahlperiode zu bitten.

Politische Spannungen

Kenia bleibt polarisiert entlang politischer Gräben, Religion und Volkszugehörigkeit. Wie schnell die angespannte Stimmung kippen kann, wurde 2007 sichtbar. Damals folgten auf umstrittene Wahlen tagelange ethnisch motivierte Unruhen. Mehr als 1.300 Menschen starben, etwa eine halbe Million musste fliehen.

Seither ist Kenias Demokratie vorangekommen; eine neue Verfassung und andere Reformen bescherten dem Land neue Stabilität. Auch Erzbischof Muheria zufolge zeigten die Kenianer zuletzt politische "Reife".

Anspannung herrscht hingegen wegen der angeschlagenen Wirtschaft, weit verbreiteter Korruption und gestiegener Lebensmittelpreise. Das Horn von Afrika erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit über 40 Jahren. Daneben hat der Ukraine-Krieg die Hungersituation vieler Länder auf dem Kontinent verschlimmert. Der Urnengang am Dienstag gilt als Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Vizepräsident William Ruto und Ex-Premierminister Raila Odinga.

Quelle:
KNA