Jüdischer Gastronom aus Chemnitz: Lassen uns nicht einschüchtern

Keine "Opfertypen"

Zweieinhalb Jahre nach dem Angriff auf das jüdische Restaurant "Schalom" in Chemnitz hat einer der Betreiber bekräftigt, er werde sich nicht einschüchtern lassen. Die Chemnitzer zeigen ihre Solidarität.

Angriff auf jüdisches Restaurant in Chemnitz / © Hendrik Schmidt (dpa)
Angriff auf jüdisches Restaurant in Chemnitz / © Hendrik Schmidt ( dpa )

"Chemnitz ist unsere Stadt", sagte Lars Ariel Dziuballa am Donnerstagabend in einer online übertragenen Veranstaltung des jüdisch-muslimischen Dialogprojekts "Schalom Aleikum" des Zentralrats der Juden in Deutschland. Er und sein Bruder, der bei dem Angriff verletzt worden war, seien nicht die "Opfertypen". Sie stammen aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in der sächsischen Stadt.

Chemnitzer zeigen Solidarität

"Wir haben in unserer etwa 20-jährigen Geschichte viel einstecken müssen", betonte Dziuballa. Dies sei immer "von außen" gekommen, nie aus den Reihen der Gäste. Zahlreiche Menschen in Chemnitz zeigten ihre Solidarität. Es habe eine Zeit gegeben, in der er selbst in der Öffentlichkeit nicht mit Kippa, der traditionellen Kopfbedeckung, gesehen worden sei. Mittlerweile sei das schon wieder anders.

Mit positiven Erfahrungen etwas entgegensetzen

An der Veranstaltung nahmen jüdische und muslimische Gastronomen auch aus Berlin und Osnabrück teil. Sie betonten, dass gemeinsames Essen, das Kosten fremder Speisen, das Gespräch darüber und auch das Kennenlernen von religiösen Speisevorschriften Menschen verbinde und einander näherbringe. In einem Grußwort warb der Vizepräsident des Zentralrats, Abraham Lehrer, dafür, gegen Einschüchterungen und Drohszenarien zu kämpfen und mit positiven Erfahrungen dem etwas entgegenzusetzen.


Quelle:
KNA
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