Kein Durchbruch bei Gipfel - Machtfrage in Simbabwe bleibt umstritten

Der Machtkampf in Südafrika hält an

Das Ringen um die Machtteilung in Simbabwe dauert an. Am Wochenende blieben die Gespräche zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit erneut ohne Ergebnis, wie der südafrikanische Rundfunk meldete. Umstritten ist weiterhin, wie viel Macht Robert Mugabe als Präsident des Landes behalten soll.

 (DR)

Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki hatte gehofft, dass die Verhandlungen am Rande des Gipfeltreffens der Gemeinschaft südafrikanischer Staaten (SADC) am Wochenende in Johannesburg abgeschlossen werden. Mbeki vermittelt im Auftrag der SADC im Simbabwe-Konflikt. Am Sonntagnachmittag erklärte der Sprecher der simbabwischen Oppositionspartei "Bewegung für Demokratischen Wandel" (MDC), George Sibotshiwe, jedoch, die Gespräche mit Mugabes Partei Zanu-PF hätten erneut ohne Ergebnis beendet werden müssen. Bereits am Dienstag war eine Verhandlungsserie ergebnislos geblieben.

MDC-Präsident Morgan Tsvangirai fordert, dass der seit 1980 regierende Mugabe nur noch repräsentative Funktionen wahrnimmt. Mugabe beharrt dagegen darauf, auch Minister und den Regierungschef ernennen zu dürfen.

Kritik für Mugabes Anwesenheit
Mugabes Anwesenheit beim SADC-Gipfel erntete Kritik. Der sambische Außenminister Kabinga Pande erklärte, die umstrittene Wiederwahl Mugabes habe der Demokratie in der SADC-Region geschadet. Er sprach in seiner Eröffnungsrede von einem "Schandfleck" für die demokratische Entwicklung im südlichen Afrika. Der botsuanische Präsident Seretse Ian Khama blieb dem Gipfel fern, weil nach Ansicht der Regierung in Gaborone Mugabe nicht rechtmäßiger Präsident Simbabwes ist.

Die MDC hatte die erste Wahlrunde im März gewonnen, Tsvangirai nach offiziellen Angaben jedoch eine absolute Mehrheit verfehlt. Von der Stichwahl im Juni hatte sich Tsvangirai wegen der anhaltenden Gewalt gegen seine Anhänger zurückgezogen. Mugabe hatte die Wahl daraufhin als einziger Kandidat gewonnen. Der MDC zufolge sind seit März mehr als 110 ihrer Anhänger getötet worden.