Katholisches Stipendienwerk fördert weniger Menschen

Trotz höherer Nachfrage

Der Katholische Akademische Ausländer-Dienst hat seinen Jahresbericht vorgelegt. Darin steht auch, wer das meiste Geld für das Stipendienwerk gibt. Die Bilanz spricht von weniger Geförderten, aber mehr Anfragen.

Symbolbild Stipendium / © PeopleImages.com - Yuri A (shutterstock)
Symbolbild Stipendium / © PeopleImages.com - Yuri A ( shutterstock )

Der Katholische Akademische Ausländer-Dienst (KAAD) hat im vergangenen Jahr weniger Menschen mit einem Stipendium gefördert. So waren es 2023 insgesamt 377 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 55 Ländern, im Vorjahr 424 Personen, wie es in dem am Montag in Bonn vorgelegten Jahresbericht heißt. Erneut stellte demnach Ghana mit 27 Personen die stärkste Ländergruppe.

Mit knapp 59 Prozent waren laut Bericht fast zwei Drittel der Geförderten römisch-katholisch. 54 Prozent der Geförderten seien Frauen gewesen. Bei den Fächern lag auch in diesem Jahr der Schwerpunkt bei den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, wie es hieß.

Seit Gründung 10.400 Stipendien vergeben

Der KAAD ist das Stipendienwerk der katholischen Kirche in Deutschland für Postgraduierte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie Ost- und Südosteuropas. Angeboten werden Stipendien, Bildungsveranstaltungen sowie persönliche und spirituelle Begleitung. Im vergangenen Jahr beging der KAAD sein 65-jähriges Bestehen.

Die Geschäftsstelle erreichten den Angaben zufolge deutlich mehr Stipendienanfragen: 9.970 im Vergleich zu 7.954 im Vorjahr. Sie seien um mehr als 110 Prozent höher als 2019, als das digitale Erstanfrageportal eingerichtet worden sei. Dieses habe den Zugang zu einem Stipendium deutlich vereinfacht, hieß es. Seit seiner Gründung 1958 habe der KAAD mehr als 10.400 Stipendien vergeben.

Der Etat lag laut Bericht bei rund 5,1 Millionen Euro. Dieser Betrag sei zu 51 Prozent durch Kirchensteuermittel über den Verband der Diözesen Deutschlands finanziert worden. 20 Prozent seien von Misereor/Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe gekommen, 13 Prozent vom Auswärtigen Amt, sechs Prozent von Renovabis, und sieben Prozent waren Drittmittel.

Quelle:
KNA