Diese dürften nicht länger abgehängt und in ihrer Entwicklung vernachlässigt werden, erklärte Europapräsident und Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl am Dienstag in Würzburg. Dort trafen sich diesen Monat laut Bischöflicher Pressestelle der europäische Vorstand der Internationalen Katholischen Landvolkbewegung (FIMARC) und Vertreter der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Deutschland zur Vorbereitung des Projekts.
Fehlende Arbeitsplätze und Arztpraxen
Finanziell unterstützt wird das Vorhaben, an dem sich ländliche Organisationen und Verbände aus neun europäischen Staaten beteiligen, von der EU. Die Koordination liegt in den Händen des Internationalen Ländlichen Entwicklungsdienstes, einer KLB-Einrichtung. Zunächst gehe es darum, dass alle Beteiligten in ihren jeweiligen Ländern Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung, zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Beteiligung und zur Förderung des europäischen Gedankens durchführten, sagte Scharl. Bei regelmäßigen Treffen sollen dann Erfahrungen ausgetauscht und Projekte vernetzt werden.
Mehr und mehr Bewohner ländlicher Gebiete fühlten sich von Gesellschaft und Politik an den Rand gedrängt, beschreibt Scharl die Lage. Das betreffe etwa Arbeitsplätze, Bildungsmöglichkeiten und notwendige Infrastruktur wie Nahverkehr, Geschäfte und Arztpraxen.
Dazu komme der radikale Wandel im Bereich der Landwirtschaft, bei dem viele europäische Landwirtsfamilien nicht mehr mithalten könnten. Schon heute zeige sich bei Wahlen und Abstimmungen besonders in den ländlichen Regionen eine zunehmende Unzufriedenheit und eine Ablehnung des europäischen Gedankens.