Katholische Jugend fordert Katholikentag ohne AfD

"Fatales Signal"

Zum Katholikentag in Münster im Mai diesen Jahres ist auch der religionspolitische Sprecher der AfD eingeladen. Eine Entscheidung, die kontrovers aufgenommen wird. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend kritisiert die Einladung.

Der 101. Katholikentag findet in Münster statt / © Friso Gentsch (dpa)
Der 101. Katholikentag findet in Münster statt / © Friso Gentsch ( dpa )

Bei den dortigen Diskussionen sollten "auf Basis eines christlichen Wertefundaments konstruktive Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden", erklärte die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier am Mittwoch in Düsseldorf. "Wir sehen jedoch nicht, wie das mit diesem Vertreter des rechts-außen Flügels der Partei möglich sein soll."

Der religionspolitische Sprecher der AfD, Volker Münz, wird beim Katholikentag in Münster an einer Podiumsveranstaltung mitwirken, zu der die kirchenpolitischen Sprecher aller Fraktionen eingeladen sind. Beim Katholikentag in Leipzig vor zwei Jahren gab es, begleitet von einer kontroversen Debatte, noch keine Einladung an einen AfD-Politiker. Dagegen hatte der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) 2017 eine AfD-Vertreterin zum Kirchentag in Berlin und Wittenberg eingeladen.

"Fatales Signal"

Maier erklärte, die AfD habe sich seit dem vergangenen Katholikentag "klar radikalisiert". Es sei ein "fatales Signal", sie nach diesem Prozess einzuladen. Der Katholikentag dürfe keine Bühne für Rechtspopulisten sein, so Maier: "Wir fordern, dass das Podium mit den religionspolitischen Sprecherinnen und Sprechern ohne Beteiligung der AfD diskutiert."

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hatte die Einladung an Münz kürzlich verteidigt. "Wir haben die kirchenpolitischen Sprecher aller Fraktionen im Bundestag eingeladen; dazu gehört nun leider auch die AfD", sagte er der "Neuen Westfälischen". Das ZdK ist Veranstalter des Katholikentags vom 9. bis 13. Mai.


Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ / © BDKJ
Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ / © BDKJ
Quelle:
KNA