Katholische Frauen wollen Debatte über Tod und Sterben

Aktuelles Positionspapier veröffentlicht

Für eine offenere Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Sterben wirbt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands. In einem aktuellen Positionspapier äußert sich der Verband auch zu der Debatte um den assistierten Suizid.

Eine Amsel auf einem Grab / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Amsel auf einem Grab / © Harald Oppitz ( KNA )

Dies sei nötig, um sich informiert über "den Konflikt zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und dem Schutz des Lebens" austauschen zu können, erklärte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Dienstag in Düsseldorf. Insbesondere müsse die Rolle von Frauen in diesem Zusammenhang stärker in den Fokus rücken.

Debatte um den assistierten Suizid

In einem aktuellen Positionspapier äußert sich der Verband auch zu der Debatte um den assistierten Suizid. "Die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, dem eigenen Leben in einer subjektiv als aussichtslos empfundenen Situation ein Ende zu setzen, ist zu respektieren", heißt es. "Aber: Der assistierte Suizid muss ein Ausnahmefall bleiben."

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz (dpa)
Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz ( dpa )

Es brauche verstärkte Beratungs-, Bildungs- und Betreuungsangebote, "damit Selbsttötung und die entsprechende Hilfeleistung nicht zur Regel werden und die Achtung vor dem Leben nicht verloren geht", betonte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt.

Forderungen an die Politik

Von der Politik fordert die kfd unter anderem "umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Suizidprävention, damit möglichst wenige Menschen überhaupt in die Situation kommen, einen Suizid zu erwägen".

Agnes Wuckelt / © Kay Herschelmann (kfd)
Agnes Wuckelt / © Kay Herschelmann ( kfd )

Außerdem müsse "die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland flächendeckend ausgebaut werden".

Frauen nehmen nach Angaben aus der Schweiz häufiger Suizidbeihilfe in Anspruch als Männer, so der Verband. Auch sei der Frauenanteil in Alten- und Pflegeheimen deutlich höher. "Geschlechtsspezifische Perspektiven müssen bei allen Maßnahmen und Konsequenzen einer Neuregelung des assistierten Suizids bewusster in den Blick genommen werden", erklärte Wuckelt.

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA