Dies sei nötig, um sich informiert über "den Konflikt zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und dem Schutz des Lebens" austauschen zu können, erklärte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Dienstag in Düsseldorf. Insbesondere müsse die Rolle von Frauen in diesem Zusammenhang stärker in den Fokus rücken.
Debatte um den assistierten Suizid
In einem aktuellen Positionspapier äußert sich der Verband auch zu der Debatte um den assistierten Suizid. "Die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, dem eigenen Leben in einer subjektiv als aussichtslos empfundenen Situation ein Ende zu setzen, ist zu respektieren", heißt es. "Aber: Der assistierte Suizid muss ein Ausnahmefall bleiben."
Es brauche verstärkte Beratungs-, Bildungs- und Betreuungsangebote, "damit Selbsttötung und die entsprechende Hilfeleistung nicht zur Regel werden und die Achtung vor dem Leben nicht verloren geht", betonte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt.
Forderungen an die Politik
Von der Politik fordert die kfd unter anderem "umfassende Maßnahmen zur Stärkung der Suizidprävention, damit möglichst wenige Menschen überhaupt in die Situation kommen, einen Suizid zu erwägen".
Außerdem müsse "die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland flächendeckend ausgebaut werden".
Frauen nehmen nach Angaben aus der Schweiz häufiger Suizidbeihilfe in Anspruch als Männer, so der Verband. Auch sei der Frauenanteil in Alten- und Pflegeheimen deutlich höher. "Geschlechtsspezifische Perspektiven müssen bei allen Maßnahmen und Konsequenzen einer Neuregelung des assistierten Suizids bewusster in den Blick genommen werden", erklärte Wuckelt.