Katholikenkomitee fordert mehr Energie bei Suizidvorbeugung

Keine organisierte Suizidbeihilfe als Regelangebot

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ZdK, sieht die Gesellschaft in der Pflicht, sich stärker bei der Vorbeugung von Selbsttötungen zu engagieren. Das ZdK folgte der Stellungnahme des Deutschen Ethikrats zur Suizid-Beihilfe

Menschen mit Suizidgedanken brauchen frühzeitig Hilfe / © Pormezz (shutterstock)
Menschen mit Suizidgedanken brauchen frühzeitig Hilfe / © Pormezz ( shutterstock )

"Der Respekt vor der freien Entscheidung eines Menschen, seinem Leben ein Ende zu setzen, ist wichtig", erklärte die ZdK-Sprecherin des Sachbereichs für politische und ethische Grundfragen, Birgit Aschmann, am Freitag in Berlin. "Gerade in einer Gesellschaft, in der Menschen immer älter werden und die Pflege immer teurer wird, muss aber sichergestellt sein, dass sich niemand aus einem familiären oder gesellschaftlichen vermeintlichen 'Kosten-Nutzen-Kalkül' das Leben nehmen will."

Aschmann begrüßte die am Donnerstag vorgestellte Stellungnahme des Deutschen Ethikrats zur Suizid-Beihilfe. Der Ethikrat habe die Verantwortung der Gesellschaft klar hervorgehoben, den Menschen Alternativen zur Exit-Option eines Suizides anzubieten.

Keine organisierte Suizidbeihilfe in katholischen Häusern

Freiverantwortliche Entscheidungen setzten das Wählen-Können zwischen realen Alternativen von Handlungsoptionen voraus.

Das Präsidium des ZdK hatte bereits im Februar 2021 erklärt, es brauche "Schutzräume vor geschäftsmäßiger Suizidbeihilfe. Organisierte Suizidbeihilfe als Regelangebot darf es in katholischen Häusern – etwa in Senioren- und Pflegeheimen – nicht geben."

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz (dpa)
Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz ( dpa )
Quelle:
KNA
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