Katholiken und Orthodoxe feiern Ende gegenseitiger Verdammung

Das Vergessen feiern

Mit einer Feierstunde in München begehen die katholische und orthodoxe Kirche in Deutschland den 50. Jahrestag der Aufhebung ihrer wechselseitigen Exkommunikation. Dabei soll das für die Einheit der Christen bedeutende Ereignis gewürdigt werden.

 (DR)

An dem Vespergottesdienst am Sonntag in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche nehmen die Vorsitzenden beider Deutscher Bischofskonferenzen teil, Metropolit Augoustinos und Kardinal Reinhard Marx, wie die katholische Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn ankündigte.

Am 7. Dezember 1965 hatten der damalige orthodoxe Patriarch Athenagoras I. und Papst Paul VI. die bei der Kirchentrennung von 1054 ausgesprochene gegenseitige Verdammung für unwirksam erklärt. In einem gemeinsamen Papier hielten sie fest, dass sie die 900 Jahre zuvor verkündeten Exkommunikationen, "deren Erinnerung einer Annäherung in der Liebe bis heute hindernd im Wege steht, bedauern, aus dem Gedächtnis und der Mitte der Kirche tilgen und dem Vergessen anheimfallen lassen". Der Schritt, der mit dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) zusammenfiel, gilt als ökumenischer Meilenstein.


Quelle:
KNA