Katholiken mit aktueller bayerischer Klimapolitik unzufrieden

"Das ist in dieser Zeit ein falsches politisches Signal"

Der Schutz der Schöpfung ist der Diözese Eichstätt ein großes Anliegen. So will sie als erstes Bistum in Bayern klimaneutral werden. Auf Missfallen stoßen daher jüngste Ankündigungen der bayerischen Staatsregierung.

Symbolbild Demonstration für mehr Klimaschutz / © Christoph Schmidt (dpa)
Symbolbild Demonstration für mehr Klimaschutz / © Christoph Schmidt ( dpa )

Das oberste Gremium des Laienkatholizismus im Bistum Eichstätt hat die Staatsregierung scharf dafür kritisiert, das Ziel der Klimaneutralität für den Freistaat verschoben zu haben. "Das ist in dieser Zeit ein falsches politisches Signal", sagte der Diözesanratsvorsitzende Christian Gärtner am Samstag laut Redemanuskript beim Neujahrsempfang seines Gremiums in Eichstätt vor Vertretern aus Politik, Arbeitswelt und Wirtschaft. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuletzt bekanntgewordene Berichte bestätigt, wonach Bayern plane, nicht mehr 2040, sondern erst 2045 klimaneutral werden zu wollen.

Der Einsatz für Klimaschutz gerate nach den US-Präsidentschaftswahlen nun weltweit unter Druck, führte Gärtner aus. Gleichzeitig versuchten "Politikerinnen rechtsextremer Parteien", erneuerbare Energien zu diskreditieren - "mit Formulierungen, die eigentlich nur lächerlich sind, aber gleichzeitig leider auch zu gefährlicher Stimmungsmache taugen". Er habe "von einer im besten Sinne konservativen Politik" erwartet, diese Perspektiven nicht aufzuweichen, auch wenn es schwierig gewesen wäre, die angepeilten Ziele zu erreichen.

Bewahrung der Schöpfung

Im Bistum Eichstätt wolle man den Anspruch nicht aufgeben, bis 2035 klimaneutral zu werden, betonte Gärtner: "Für uns Christinnen und Christen steht der Einsatz für die Bewahrung von Gottes guter Schöpfung weiter ganz oben auf der Prioritätenliste." Die Diözese hatte 2020 angekündigt, als erstes Bistum in Bayern und zweites in Deutschland klimaneutral werden zu wollen.

Bischof Gregor Maria Hanke hatte damals dazu erklärt, für ihn hänge Klimaneutralität zusammen mit einem solidarischen Lebensstil. "Wir bekennen uns damit dazu, dass uns diese Erde nicht zur Ausbeutung gegeben ist, sondern ein Garten ist, den es zu pflegen und zu hegen gilt." Die Kirche habe hier eine Vorbildfunktion.

Quelle:
KNA