Anlässlich der am 27. und 28. Oktober in Paris stattfindenden katholischen Konferenz zu "Frauen in Führungspositionen" betonte der Kardinalstaatssekretär des Vatikan, Pietro Parolin, bei seiner Grundsatzrede vor Ort "dieselbe Würde von Mann und Frau" und bezeichnete inklusive Bildung als Instrument, diese in der Praxis und nicht nur in der Theorie erreichen zu können.
Frauen schenkten der Welt Fürsorge und Leben. "Sie sind selbst ein Weg zum Frieden. Aus diesem Grund haben wir die Notwendigkeit bekräftigt, ihre Würde zu verteidigen und ihren sozialen Status als gleichberechtigte Mitglieder der Familie und der Gesellschaft zu verbessern", so die Nummer 2 des Vatikan.
Mangelnde Bildung ist mangelnde Chancengleichheit
Sowohl in ärmeren Ländern als auch Industrienationen gebe es eine Kluft zwischen Jungen und Mädchen, stellte Parolin fest. Frühe Mutterschaft und Ehe treffe vor allem Mädchen in Entwicklungsländern, die mangelhaften oder gar keinen Zugang zu Bildung haben, während in den Industrieländern vor allem Mädchen aus niederen Bildungsschichten und mit Migrationshintergrund oft mangelnden Zugang zu Bildung hätten. Bildung sei ein Instrument für Chancengleichheit.
Parolin prangerte exklusive Bildungsangebote an, die nicht allen Menschen offenstünden. Darüber hinaus müsse inklusive Bildung das "kritische Denken fördern, das in der Lage ist, Entwicklungs-, Produktions- und Konsummodelle zu bewerten und Kriterien der sozialen Gerechtigkeit vorzuschlagen, die darauf abzielen, die Schwächsten und Schutzlosesten vor Ungerechtigkeit und Verschwendung zu schützen", betonte der Chefdiplomat des Vatikan weiter. Auch die Kirche versuche diesen ihr so wichtigen Punkt der "unveräußerlichen Würde jeder Person" zu verteidigen.