Kardinal Woelki spricht Patriarch Pizzaballa Solidarität aus

"Beten wir für den Frieden"

Angesichts des Kriegs in Nahost hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki dem höchsten Vertreter der katholischen Kirche in Israel seine Solidarität ausgesprochen. Im Gebet sei er allen Menschen im Heiligen Land verbunden.

Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht (KNA)
Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Dass so viele Menschen so grausam sterben müssen, dass die Gewalt kein Ende findet, dass die vielen Friedensbemühungen scheitern, hinterlässt bei mir Gefühle der Trauer, des Grauens und der Ohnmacht", schreibt der Erzbischof laut seiner Pressestelle an den Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa. "Vor allem das große Leid der Kinder zerreißt mir das Herz." In Gedanken und vor allem im Gebet sei er allen Menschen im Heiligen Land verbunden.

Woelki betont den Angaben zufolge, der Patriarch habe seinen größten Respekt und Bewunderung für sein persönliches Engagement und seine Bereitschaft, sich selbst als Austausch für Kindergeiseln zur Verfügung zu stellen. "Mit Ihnen, Eminenz, und vielen anderen Menschen guten Willens beten wir für den Frieden, für die Versöhnung und dafür, dass die Verantwortlichen endlich zur Vernunft kommen und Wege der Gerechtigkeit, der Versöhnung und des Friedens beschreiten."


Kardinal Pizzaballas Angebot als Geisel-Austausch

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Pizzaballa hatte sich am Montag als Austausch gegen Geiseln der Hamas angeboten. "Wenn so Kinder freikommen und nach Hause kehren können, wäre das kein Problem", sagte er bei einer Pressekonferenz.

Als Lateinischer Patriarch von Jerusalem repräsentiert der Italiener seit 2020 die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Sein Kirchenbezirk umfasst neben Israel und den Palästinensergebieten auch Jordanien und Zypern. Im September war Pizzaballa von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben worden.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA