Kardinal Pizzaballa betont die Funktion von Gebeten

Keine Zauberformel

Papst Leo XIV. hat zu einem Gebets- und Fastentag für den Frieden aufgerufen. Der Jerusalemer Patriarch Pierbattista Pizzaballa begrüßt die Aufmerksamkeit und warnt zugleich vor falschen Erwartungen an das Gebet.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, spricht bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom  / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, spricht bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hat Christen davor gewarnt, ein Gebet wie "eine Zauberformel" zu betrachten. "So funktioniert das nicht", sagte er am Freitag dem Portal Vatican News. 

Gebet zielt auf die Veränderung des Herzens

"Wenn man die Dinge so angehen würde, könnte das nur mit Frustration enden. Nein, das Gebet zielt auf die Veränderung des Herzens! Es dient dazu, die Herzen in einem Kontext des Hasses und der Ablehnung anderer zu öffnen", so Pizzaballa. Zuvor hatte Papst Leo XIV. zu einem Gebets- und Fastentag für den Frieden aufgerufen.

Dankbar zeigte sich der Kardinal für die Aufmerksamkeit, die der Papst dem Thema Frieden widme: "Es ist ein sehr sensibles Thema, das uns sehr am Herzen liegt. Zugleich ist es nicht das erste Mal, dass wir Gebets- und Fastentage durchführen", so der Lateinische Patriarch von Jerusalem. 

In der Vergangenheit sei dies mehrfach geschehen. "Beten und Fasten, um uns ganz auf Gott auszurichten. Mehr können wir derzeit nicht tun, um die Herzen der Menschen zu verändern."

"Hoffnung auf Gott enttäuscht nie"

Auch der Vorsitzende der römisch-katholischen Ukrainischen Bischofskonferenz, Bischof Witalij Skomarowskyj, dankte dem Papst für seinen Gebetsaufruf. "Dass sich der Heilige Vater an uns erinnert, ist sehr wichtig", sagte er Vatican News.

Die Menschen in der Ukraine hätten bereits im August an einem ähnlichen Gebetstag teilgenommen, der von Ordensgemeinschaften organisiert worden sei. Zur politischen Situation erklärte Skomarowskyj, die in Menschen gesetzte Hoffnung könne enttäuschen, doch die Hoffnung auf Gott nie. 

Dennoch sei jede Initiative für den Frieden zu begrüßen. "Die Aufgabe der Kirche bleibt das Gebet und die Unterstützung jener, die über den Weg zum Frieden entscheiden", so der Bischof.

Papst Leo hatte alle Christen dazu aufgerufen, am heutigen Freitag für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu fasten. "Maria, Königin des Friedens, bitte für die Völker, dass sie den Weg des Friedens finden", schrieb der Papst in einer Botschaft auf X.

Quelle:
KNA