Kardinal Pell will Gefängnistagebuch veröffentlichen

"Das wird bestimmt ein spiritueller Klassiker"

Kardinal Pell saß 400 Tage in Haft, bis er von Missbrauchsvorwürfen freigesprochen wurde. Über seine Zeit hinter Gittern hat er nun ein Buch geschrieben.

Korridor in einem Gefängnis (shutterstock)

Kardinal George Pell will in einem Gefängnistagebuch über sein Leben in Haft, die katholische Kirche, seine Arbeit im Vatikan, Politik, Gesellschaft und Sport reflektieren. Der erste Band des 1.000 Seiten umfassenden Tagebuchs soll laut Medienberichten vom Wochenende 2021 in dem amerikanischen Verlag Ignatius Press erscheinen.

Ignatius Press ruft auf seiner Homepage zu Spenden für die Begleichung der Anwalts- und Gerichtskosten des Kardinals auf. "Ich habe schon die erste Hälfte des Tagebuchs gelesen und es ist außergewöhnlich. Das wird bestimmt ein spiritueller Klassiker. Weil das gesamte Tagebuch etwa 1.000 Seiten hat, werden wir es in drei oder vier Bänden veröffentlichen", kündigte Ignatius-Press-Chefredakteur Pater Joseph Fessio, SJ, auf der Homepage des Verlags an.

400 Tage saß er in Haft

Kardinal Pell (79) war im April nach seinem Freispruch nach 400 Tagen im Gefängnis aus der Haft entlassen worden. In dem Berufungsurteil befand das höchste Gericht Australiens nach dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten", es gebe keine ausreichenden Beweise für den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Jungen durch Kardinal Pell. 

Pell war zuvor zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. "Das war nicht nur der Sieg eines Mannes. Und auch nicht der der Kirche in Australien. Es hat der ganzen Welt gezeigt, wie weit die Feinde der Kirche gehen und wie betrügerisch sie sind, um sie in Misskredit zu bringen", schrieb Pater Fessio. Kardinal Pell hatte immer seine Unschuld beteuert.


Australien: Kardinal George Pell vorm County Court  / © Andy Brownbill (dpa)
Australien: Kardinal George Pell vorm County Court / © Andy Brownbill ( dpa )
Quelle:
KNA