Kardinal Müller will bei Synode weiter Bischofstalar tragen

Keine Kleiderordnung

Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller will bei der Weltsynode weiter seinen Bischofstalar mit den roten Kardinalsknöpfen tragen. Er mutmaßt, was die weltliche Kleidung anderer Bischöfe bedeuten könnte.

Die Würden sind Gerhard Kardinal Müller wichtig. / © Hans Jeitner (DR)
Die Würden sind Gerhard Kardinal Müller wichtig. / © Hans Jeitner ( DR )

Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Müller am Donnerstag: "Eine Synode ist eine gottesdienstliche Feier und nicht zu verwechseln mit einer Aktionärsversammlung in einem Sterne-Hotel."

Nötigung zur Bescheidenheit

Dass viele Bischöfe und Kardinäle bei der aktuellen Synode in Rom "Zivil-, Sport- oder Straßenkleidung" tagten, sei daher unlogisch. "Vielleicht steht dahinter nur eine billige Anbiederung oder die Nötigung zur Bescheidenheit, um sich nicht sichtbar von den Laien zu unterscheiden", so der Kardinal.

Bei den Sitzungen der seit 4. Oktober tagenden Weltsynode in Rom haben die meisten Kleriker nach den ersten Tagen ihre klerikale Kleidung durch zivile Anzüge ersetzt. Lediglich Müller und wenige andere tragen weiter den Talar und die dazugehörende Kopfbedeckung.

Keine Kleiderordnung

In dem vom Synodensekretariat vorgegebenen Regelwerk ("Regolamento") für die Teilnehmer heißt es, dass für Bischöfe und Kardinäle nur am ersten und am letzten Tag der Talar vorgeschrieben sei. Eine Verpflichtung zum Tragen ziviler Kleidung an den übrigen Tagen enthält es nicht.

Kardinäle

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort "Kardinal" leitet sich vom lateinischen Wort "cardo" (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Dafür ist eine Richtgröße von 120 Papstwählern vorgesehen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen; derzeit gehören dem Kollegium 128 wahlberechtigte und 110 nicht wahlberechtigte Kardinäle an. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei.

Pileoli in rot, schwarz und violett liegen am 23. Januar 2018 in einem Paramentengeschäft in Köln auf einem Tisch / © Harald Oppitz (KNA)
Pileoli in rot, schwarz und violett liegen am 23. Januar 2018 in einem Paramentengeschäft in Köln auf einem Tisch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA