"Damit kommen wir wieder darauf zurück, was die ursprüngliche Aufgabe der Frauen in der Bibel war." Weil die Frage des Frauendiakonats nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in anderen Ländern diskutiert werde, setzte sie "enorm viel Hoffnung" auf die bis 29. Oktober in Rom tagende Weltsynode der katholischen Kirche.
Daran nehmen erstmals nicht nur Priester, sondern auch Laiinnen und Laien teil. Die Öffnung von Weiheämtern für Frauen ist einer der zentralen Streitpunkte in innerkatholischen Reformdebatten.
Auf Einladung des katholischen Hilfswerkes Missio besucht die 50-jährige Theologin Deutschland, gemeinsam mit Bischöfen, Ordensfrauen und Laien aus dem Libanon und Syrien. Anlass ist der Monat der Weltmission, der am 22. Oktober mit dem Weltmissionssonntag im Bistum Speyer endet.
Kirchenleitung, Verwaltung und Studium
Mitte September hatte die maronitische Kirche im Libanon, eine katholische Ostkirche, ein Dokument zur Rolle der Frauen in der Kirche veröffentlicht, an dem Saghbini mitwirkte. Dies solle Frauen mehr Verantwortung in der Kirche geben und ihre Rechte stärken, sagte Saghbini.
So soll die Beteiligung von Frauen an der Kirchenleitung und Verwaltung erhöht sowie ihre Einbindung in Entscheidungen gestärkt werden. Zudem würden darin Frauen ermutigt, theologische Studien zu betreiben.
Erster Schritt: Frauendiakonat
"Wir beleuchten auf akademischer Ebene mit Anthropologen, Theologen und Bibelforschern die Rolle der Frau neu", erklärte die Theologin. Jetzt müsse sich endlich etwas für die Frauen in der katholischen Kirche tun. Studien zufolge habe es in Ostkirchen bereits früher Diakoninnen gegeben, betonte sie.
Zur Frage, ob künftig auch kirchenleitende Positionen für Frauen, denkbar seien, wie Priesterin oder Bischöfin, sagte sie: "Wir Frauen hätten gerne den Zugang zum Priesteramt." Dazu müssten aber noch viele Widerstände überwunden werden. Ein erster Schritt wäre das Frauendiakonat.