Kardinal Meisner zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan

Der Dialog als Chance

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat sich zum Abschluss des muslimischen Fastenmonats Ramadan mit einer Grußbotschaft an die Muslime im Bereich des Erzbistums gewandt. Dabei rief er Muslime wie Christen dazu auf, einander besser kennen zu lernen.

 (DR)

"Ich verbinde damit den Wunsch und die Hoffnung, dass der Allmächtige unser Bemühen um ein gutes Miteinander segnen möge", heißt es in dem am Freitag in Auszügen veröffentlichten Schreiben. Christen, Muslime und alle Menschen in der Gesellschaft sollten Gelegenheiten zum Kennenlernen besser nutzen. "Der Dialog bietet die Chance, Missverständnisse, Vorurteile und Polarisierungen abzubauen." Der Ramadan endet am Montag.

Erneuter Tarsus-Appell
Erneut bittet Meisner in dem Grußwort die Muslime um Unterstützung für den Wunsch der Kirche nach einem Gotteshaus in der Paulusstadt Tarsus im Süden der Türkei. Muslime hätten in Deutschland das Recht, würdige Moscheen zu bauen.

Er wünsche sich, dass auch die Christen in Tarsus "permanent in einer würdigen Kirche Gottesdienst feiern können". Beides sei Ausdruck der Religionsfreiheit. Im Geist des Dialogs bitte er um Verständnis und Unterstützung. "Ich bin zuversichtlich; heißt es doch, dass man im Ramadan keinen Wunsch ausschlagen kann."

Anlass Paulusjahr
Das von Papst Benedikt XVI. aus Anlass des 2.000. Geburtstags des Apostels ausgerufene Paulusjahr war im Juni eröffnet worden. Meisner reist von Montag bis Freitag an der Spitze einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz nach Istanbul und Tarsus.

Er hatte sich in der Sache mehrfach an die türkische Regierung gewandt. Nur für die Dauer des Paulusjahres dürfen die Christen in Tarsus ein altes Gotteshauses nutzen, das bislang als Museum genutzt wurde.