Kardinal Marx warnt zu Pfingsten vor Zivilisationsrückschritt

Freiheit ist kein Egotrip

Was ist wahre Freiheit? Darüber hat sich der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx zu Pfingsten Gedanken gemacht. Er warnt vor einem falschen Verständnis des Begriffs und sieht eine Gefahr für das gesellschaftliche Miteinander.

Reinhard Kardinal Marx (Archivbild) / © Lukas Barth (KNA)
Reinhard Kardinal Marx (Archivbild) / © Lukas Barth ( KNA )

Zum Pfingstfest hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx seine Sorge um einen "Zivilisationsrückschritt" zum Ausdruck gebracht. Die Menschen kämpften heute um "wahre Freiheit", sagte der Erzbischof laut Mitteilung seiner Pressestelle am Sonntag im Münchner Liebfrauendom. Diese Freiheit vollende sich jedoch nicht in der Herrschaft über andere oder deren Ausbeutung, sondern in der Liebe und im Miteinander.

Auch Menschen, die der Ansicht seien, wer Geld habe, dürfe bestimmen, könne andere öffentlich beleidigen oder Lügen verbreiten, pervertierten die Freiheit, mahnte Marx. Ein "krankhafter Egoismus und Individualismus" liefen dieser ebenfalls entgegen.

Trotz seiner grundsätzlich optimistischen Einstellung mache er sich Sorgen, wenn der Begriff von Freiheit falsch verstanden werde, führte der Erzbischof von München und Freising aus. Das Osterfest – genau 50 Tage vor Pfingsten gefeiert – zeige hingegen, dass wirkliche Freiheit sogar stärker als der Tod sei.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA