Zum Pfingstfest hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx seine Sorge um einen "Zivilisationsrückschritt" zum Ausdruck gebracht. Die Menschen kämpften heute um "wahre Freiheit", sagte der Erzbischof laut Mitteilung seiner Pressestelle am Sonntag im Münchner Liebfrauendom. Diese Freiheit vollende sich jedoch nicht in der Herrschaft über andere oder deren Ausbeutung, sondern in der Liebe und im Miteinander.
Auch Menschen, die der Ansicht seien, wer Geld habe, dürfe bestimmen, könne andere öffentlich beleidigen oder Lügen verbreiten, pervertierten die Freiheit, mahnte Marx. Ein "krankhafter Egoismus und Individualismus" liefen dieser ebenfalls entgegen.
Trotz seiner grundsätzlich optimistischen Einstellung mache er sich Sorgen, wenn der Begriff von Freiheit falsch verstanden werde, führte der Erzbischof von München und Freising aus. Das Osterfest – genau 50 Tage vor Pfingsten gefeiert – zeige hingegen, dass wirkliche Freiheit sogar stärker als der Tod sei.