Kardinal Marx sieht Christen als Vorbild für Integration

Was Christen zeigen

Den Glauben leben und offen für das Neue sein: Christen verschiedener Konfessionen können nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx Vorbild für gelingende Integration sein.

Würdenträger von christlichen Konfessionen und Religionen in Taizé / © Alexander Brüggemann (KNA)
Würdenträger von christlichen Konfessionen und Religionen in Taizé / © Alexander Brüggemann ( KNA )

"Wir Christen zeigen: Man kann seinen Glauben, seine Traditionen, seine Riten weiterleben und doch offen sein für das Neue", sagte Marx am Samstag bei der Eröffnung des neuen Gemeindezentrums der koptisch-orthodoxen Christen in München. Es sei möglich, dass Menschen "eine neue Heimat finden, aber die alte nicht verlieren, eine neue Sprache lernen, aber die alte nicht vergessen", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

"Gott existiert, mitten in dieser Stadt"

Die koptischen Christen rief Marx dazu auf, weiterhin für ihren Glauben einzustehen, auch wenn er wisse, "wie schwierig das ist, wie viele Ängste da sind, wie viel Not, Verfolgung, Bedrängnis da ist – zu allen Zeiten, aber gerade auch in diesem Jahrhundert und in dem Land, in dem ihr zuhause seid". Das neue Gemeindezentrum könne eine Ermutigung sein, "überall in eurem Leben, da, wo ihr seid, zu verkünden: Gott existiert, mitten in dieser Stadt". Die Zukunft der Christen in München und in Deutschland müsse ökumenisch sein, betonte der Erzbischof von München und Freising.

Das Erzbistum überlässt seit 1998 der koptisch-orthodoxen Gemeinde in München die Loretokirche in Berg am Laim für ihre Gottesdienste. In den vergangenen Jahren sanierte das Erzbistum das benachbarte Gebäude, um dort unter anderem das Gemeindezentrum der Kopten unterzubringen. Mit einem Mietzuschuss werde das Erzbistum die Gemeinde in den kommenden Jahren unterstützen. Dabei handele es sich um einen "deutschlandweit wegweisenden Schritt in der Unterstützung der lokalen orientalischen Gemeinden", betonte Gabriele Rüttiger, die die Einrichtung des Gemeindezentrums als Leiterin des Ressorts Grundsatzfragen und Strategie im Münchner Ordinariat begleitete.


Quelle:
KNA