Kardinal Marx findet deutliche Worte zu Ukraine-Krieg

"Entfesselte Gewalt"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist nach eigenen Worten fassungslos angesichts der in der Ukraine "entfesselten Gewalt". Beim Palmsonntagsgottesdienst im Münchner Liebfrauendom äußerte sich Marx mit Blick auf Russland.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, während des Gottesdienstes anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 8. März 2022 in der Basilika Vierzehnheiligen. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, während des Gottesdienstes anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 8. März 2022 in der Basilika Vierzehnheiligen. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Der Krieg geht von einem Land aus, das zutiefst christlich geprägt ist. Wie ist das möglich?" Der Kardinal fügte hinzu: "Wir müssen wachsam die Augen öffnen vor dem Mysterium des Bösen, das in jedem von uns schlummert." Die Menschen hätten das Recht sich zu verteidigen. Dennoch könne "ein Hochrüsten nicht die Perspektive sein".

Gewalt löst kein Problem

Am Samstag hatte Marx bereits bei einem Jugendgottesdienst darauf hingewiesen: "Gewalt löst nie ein Problem, sie kann stoppen in äußerster Not, doch dann muss die Gewalt aufhören." Auch die Passionsgeschichte Jesu sei eine gewalttätige Erzählung. Sie zeige jedoch, "wie Gewalt überwunden wird, indem sie verwandelt wird, indem sie zum Zeichen der Liebe wird". Christen schöpften daraus Hoffnung, "dass Gott alle Gewalt der Welt in sich hineinzieht, in Christus, und in seinem Tod die Gewalt ein Ende findet, endgültig". Diese Zuversicht gelte es auch den Flüchtlingen zu schenken.

Erzbistum München und Freising

Das Erzbistum München und Freising ist mit rund 1,61 Millionen Katholiken (Stand: Mai 2021) das größte unter den sieben bayerischen Bistümern und eine der bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern vorwiegend auf Oberbayern und ging hervor aus dem Hochstift Freising, das der heilige Bonifatius 739 errichtete. Nach der Säkularisation 1821 wurde der Bischofssitz nach Münchenverlegt und die Erhebung zum Erzbistum verfügt.

 © ilolab (shutterstock)
Quelle:
KNA