Sieben der neuen Seligen starben im österreichischen KZ Mauthausen sowie im Außenlager St. Georgen an der Gusen.
Mission St. Paul
Die 50 Männer hatten sich im Zweiten Weltkrieg als Freiwillige für die auch vom Pariser Kardinal Emmanuel Suhard unterstützte "Mission St. Paul" gemeldet. Im Geheimen versuchten sie unter anderem im Rheinland, in Thüringen, Berlin, Schlesien und auch in Österreich Franzosen religiös zu betreuen und zu unterstützen, die im Rahmen des Zwangsarbeitsdienstes von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren.
Sie wurden verhaftet und starben in Gewahrsam der Gestapo, in NS-Konzentrationslagern wie Buchenwald, Mauthausen und Dachau oder später aufgrund der körperlichen Folgen der Lagerhaft. Einige wurden hingerichtet; andere starben an nicht behandelten Krankheiten wie Typhus oder bei sogenannten Todesmärschen. Die meisten waren bei ihrem Tod in ihren Zwanzigern.
"In vollem Bewusstsein der Gefahr"
"Sie wurden wegen subversiver Aktivitäten gegen das Dritte Reich verhaftet und anschließend gefoltert", erklärte die vatikanische Behörde für Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Juni, nachdem Papst Leo XIV. die Seligsprechungsdekrete unterzeichnet hatte.
Die Märtyrer hätten "in vollem Bewusstsein der Möglichkeit, getötet zu werden, und in vertrauensvoller Hingabe" Zeugnis für ihren christlichen Glauben abgelegt. Die meisten der Laien aus der Gruppe der neuen Seligen gehörten der katholischen Pfadfinderbewegung oder der Katholischen Arbeiterjugend an.
Märtyrer der Arbeiterjugend
Schon 1987 sprach die katholische Kirche den 1944 in Mauthausen gestorbenen Franzose Marcel Callo als "Märtyrer der Arbeiterjugend" selig. Im Jahr darauf wurde der Prozess zur gemeinsamen Seligsprechung von weiteren 50 Klerikern und Laien eingeleitet.
Die Seligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung über einen Verstorbenen und dessen Nähe zu Gott. Ihr gehen ein kirchlicher Prozess über mehrere Instanzen voraus. Selige dürfen regional, Heilige weltweit verehrt werden.