Kapitelsamt aus dem Kölner Dom

18. Sonntag im Jahreskreis

Die Frage nach dem Tod müssten wir täglich stellen, sagte Domkapitular Dr. Dominik Meiering in seiner Predigt. Dagegen verstand man früher, "das Leben als ein Unterwegssein auf den Tod hin" - eine Besinnung aufs Wesentliche.

Innenansicht des Kölner Doms / © Harald Oppitz (KNA)
Innenansicht des Kölner Doms / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Ensemble "Sonority", das aus Ehemaligen des renommierten Windsbacher Knabenchores besteht, sang zu den Propriumsteilen Motetten aus den "Windsbacher Psalmen": Ergänzend sang eine Schola des Kölner Domchores unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich die Ordinariumsteile der Missa de angelis im gregorianischen Choral. An der Orgel: Ulrich Brüggemann.

Zentrale Frage nach dem Tod

Die Frage nach dem Tod müssten wir täglich stellen, sagte Domkapitular Dr. Dominik Meiering in seiner Predigt. Aber würden wir das tun? Eher würden wir das Thema Tod von uns wegschieben. Dazu passe, dass sich viele Menschen einen Tod wünschen würden, der eher plötzlich komme.

In früheren Zeiten hätte der Tod und die Frage nach dem ewigen Leben zu den täglichen Fragestellungen gehört. Die Menschen hätten sogar für eine "gute Todesstunde" gebetet. Auf keinen Fall wollte man unvorbereitet sterben. "Man verstand das Leben als ein Unterwegssein auf den Tod hin."

Durch die Betrachtung des Todes kommt eine neue Konzentration auf neue Dinge. Es kommt zu einer Besinnung auf das Wesentliche, auf die Frage, was ich habe, was ich danach damit machen kann und was im Mittelpunkt meiner Existenz ist.

Aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 12,13-21)
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? 

Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt. 

Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! 

Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? 

So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist. (© Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet)

Das Lukasevangelium ist der erste Teil eines Doppelwerks; der zweite Teil ist die Apostelgeschichte. Lukas will den engen Zusammenhang zwischen der Verkündigung Jesu und dem österlichen Aufbruch der Kirche zeigen. Er richtet sein Werk an Theophilos (deutsch: Freund Gottes), den er tiefer in den Glauben einführen will. Als Verfasser gilt traditionell Lukas, der Begleiter des Paulus. Er schreibt einen eleganten Stil, der den kulturellen Anspruch des Christentums widerspiegelt.