Hilfsorganisationen fordern mehr Beachtung von Kinderrechten

Kampf gegen Kinderarbeit

Viele Hilfsorganisationen und Verbände fordern angesichts des "Internationalen Tag der Kinderrechte" an diesem Samstag Verbesserungen bei der Umsetzung von Kinderrechten. Vor allem gegen Kinderarbeit müsse verstärkt vorgegangen werden.

Symbolbild Kinderarbeit / © JETACOM AUTOFOCUS (shutterstock)
Symbolbild Kinderarbeit / © JETACOM AUTOFOCUS ( shutterstock )

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef macht weltweit mit blau erstrahlten Gebäuden auf schlechte Gesundheit, Armut, Ausbeutung und fehlende Bildungschancen von Jungen und Mädchen aufmerksam.

Die Verpflichtungen aus der UN-Kinderrechtskonvention müssten endlich für jedes Kind Wirklichkeit werden, forderte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. In Blau, der Farbe von Unicef, erstrahlen in Deutschland am Samstagabend beispielsweise die Porta Nigra in Trier, die Allianz-Arena in München oder der Post-Tower in Bonn.

Schutz von Kindern gegen sexuelle Gewalt

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, rief zum Engagement für den Schutz von Kindern gegen sexuelle Gewalt auf. "Wir dürfen und wollen nicht relativieren oder vom kirchlichen Missbrauch ablenken, aber die lückenlose Aufklärung der Fälle sexualisierter Gewalt bei uns muss auch zu unserem konsequenten Einsatz für den Kinderschutz überall führen", sagte Sternberg in Berlin.

"Damit alle Menschen in Deutschland die Kinderrechte kennen, brauchen wir eine Bildungsoffensive in Sachen Kinderrechte", erklärte der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks, Holger Hofmann. Er forderte mehr Investitionen und Engagement für die digitale Teilhabe von Kindern. Gleichzeitig müssten sie digital vor Gewalt und Ausbeutung ebenso geschützt werden wie ihre Daten und Privatsphäre.

Forderung einer Kindergrundsicherung

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) forderte eine Kindergrundsicherung. Mehr als jedes fünfte Kind wachse in Deutschland in Armut auf. "Die neue Regierung muss endlich eine existenzsichernde Kindergrundsicherung einführen, um jedes Kind, egal welcher Herkunft, die gleichen Teilhabechancen zu ermöglichen", erklärte der KAB-Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann.

Kampf gegen Kinderarbeit sowie Zwangs- und Frühverheiratungen

Eine neue Studie bestätigt negative Pandemie-Auswirkungen auch auf Kinder in Afrika. Für die Untersuchung haben die SOS-Kinderdörfer, Plan International und andere Kinderrechtsorganisationen die Gefahren für Kinder während der Pandemie in fünf afrikanischen Ländern untersucht. Sie verzeichnen einen Anstieg häuslicher Gewalt und von Ausbeutung. Auch Kinderarbeit sowie Zwangs- und Frühverheiratungen sind laut der Studie aufgrund der Pandemie in die Höhe gegangen.

Kinderrechte sollten Leitbild der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und müssten im deutschen Grundgesetz verankert werden, erklärten die Organisationen.

Auch der Bundesverband Kinderhospiz forderte Kinderrechte im Grundgesetz und mehr Unterstützung für Kinder, die durch Behinderungen und Krankheiten eingeschränkt sind. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" lenkte den Blick auf Kindergesundheit weltweit. Insbesondere im Globalen Süden leide eine Vielzahl von Jungen und Mädchen an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall, Masern oder anderen Infektionskrankheiten.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema