Jüdische Landesverbände unterzeichnen Staatsvertrag mit NRW

"Jüdisches Leben wird eine gute Zukunft haben"

Vertreter der jüdischen Landesverbände in Nordrhein-Westfalen haben einen Änderungsvertrag zum Staatsvertrag mit dem Land NRW unterschrieben. Die Beziehung zu den jüdischen Gemeinden werde die Landesregierung weiter pflegen.

Mann mit Kippa in einer deutschen Innenstadt / © Harald Oppitz (KNA)
Mann mit Kippa in einer deutschen Innenstadt / © Harald Oppitz ( KNA )

Vertreter der jüdischen Landesverbände in Nordrhein-Westfalen haben am Dienstag einen Änderungsvertrag zum Staatsvertrag mit dem Land NRW unterschrieben. "Mit diesem Staatsvertrag machen wir klar, dass jüdisches Leben in Deutschland nicht nur eine lange und bedeutende Geschichte hat, sondern auch eine gute Zukunft haben wird", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zur Unterzeichnung. Die
Landesregierung werde diese Beziehungen auf Grundlage des neuen Änderungsvertrags weiter pflegen, fortentwickeln und intensivieren.

Sicherung erfolgreicher Arbeit

Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln und Vize-Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, erklärte, der neue Staatsvertrag sichere eine erfolgreiche Arbeit der jüdischen Gemeinden für die nächsten Jahre. Der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Oded Horowitz, sagte, die Vetragsunterzeichnungs sei ein wichtiges Signal zur Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen.

Beziehung zwischen Land und Jüdischen Gemeinden

Der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe, Zwi Rappoport, erklärte, er sehe durch den Vertrag die gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen des Landes mit den Jüdischen Gemeinden in NRW gefestigt und fortentwickelt. In Anwesenheit des stellvertretenden Ministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP) setzten Ministerpräsident Wüst und die Landesverbände der Jüdischen Gemeinden ihre Unterschriften unter den Vertrag.

Juden in Deutschland

Jüdisches Leben auf dem Gebiet der Bundesrepublik gibt es seit mehr als 1.700 Jahren. Der älteste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 321 aus Köln. Vor der nationalsozialistischen Machtergreifung lebten 1933 auf dem Gebiet des Deutschen Reiches rund 570.000 Juden. In der Folge des Holocaust wurden etwa 180.000 von ihnen ermordet, sehr viele flohen. 1950 gab es nur noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Eine Zukunft jüdischen Lebens im Land der Täter schien unwahrscheinlich und war innerjüdisch umstritten.

Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine (shutterstock)
Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine ( shutterstock )
Quelle:
epd