Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, hat anlässlich des Todes von
Altbundespräsident Horst Köhler dessen Einsatz für jüdisches Leben gewürdigt. Knobloch zeigte sich in einer Mitteilung vom Wochenende "erschüttert" über Köhlers Ableben.

Sie erklärte: "Deutschland verliert einen großen Staatsmann und Menschen. Die jüdische Gemeinschaft und auch ich persönlich trauern um einen wahren Freund."
Die jüdische Gemeinschaft habe jederzeit auf Köhler zählen können, betonte Knobloch. "Unvergessen bleiben mir die Erinnerungen, als er mit uns am 9. November 2006 die neue Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob eröffnete. Das war nicht nur für unsere Kultusgemeinde ein historischer Moment, den er als Bundespräsident würdigte. Damals sprach er von Hoffnung."
Knobloch fügte hinzu: "Seinen Zuspruch hat er immer wieder erneuert - zuletzt mit einer bewegenden Rede am 20. Jahrestag der Grundsteinlegung der Synagoge am 9. November 2023. Seine Worte bleiben. In ihnen wird er uns weiter begleiten."
Von 2004 bis 2010 Staatsoberhaupt Deutschlands
Köhler sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen, die ihr Leben dem Wohl anderer Menschen gewidmet habe, ergänzte die Präsidentin. "In all seinen Positionen, insbesondere als Bundespräsident, aber auch in seinem karitativen Engagement hat er souverän und nahbar Verantwortung übernommen."
Horst Köhler war am Samstag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben. Er war von 2004 bis 2010 als Bundespräsident das Staatsoberhaupt Deutschlands.