Jordanischer Pater lobt Papstbesuch auf Lesbos

Appell an arabische Staaten

Der Besuch von Papst Franziskus aus der griechischen Insel Lesbos war nach Meinung des jordanischen Paters Khalil Jaar eine eindringliche Botschaft an die arabischen Staaten, mehr für Flüchtlinge zu tun.

Papst Franziskus bei seinem Besuch auf Lesbos / © Filippo Monteforte / Pool (dpa)
Papst Franziskus bei seinem Besuch auf Lesbos / © Filippo Monteforte / Pool ( dpa )

"Warum soll nur Europa die Last der Flüchtlinge tragen?", sagte Jaar dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" in einer in München veröffentlichten Mitteilung von Donnerstag zufolge. "Wenn alle zusammenhelfen, ist es für alle einfacher und den Menschen in Not ist am besten geholfen." Der Pater kümmert sich seit Jahren in Jordanien um Flüchtlinge und war beim Besuch in Lesbos dabei.

Muslime vom Papst beeindruckt

Er habe mit muslimischen syrischen Flüchtlingen sprechen können, nachdem sie den Papst getroffen hätten, so der Pater weiter. "Sie sagten mir, dass sein Beispiel ihr Denken über die Christen verändert hat." Die Muslime seien von so viel Liebe und Demut beeindruckt gewesen. Gleichzeitig wies Jaar Kritik am Papst zurück, weil dieser nur muslimische Flüchtlinge nach Rom gebracht hatte. Franziskus habe auch Christen aus Syrien und dem Irak mitnehmen wollen. "Leider waren aber deren Papiere noch nicht fertig", erklärte der Pater. In der Not komme es nicht auf den Glauben an. "Egal ob Muslime oder Christen: Sie sind alle von Gott geliebte Menschen, die unserer Hilfe bedürfen."

"Kirche in Not" unterstützt nach eigenen Angaben die Arbeit des Paters seit langem. Er betreibt in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Flüchtlingslager für 600 christliche Familien, die vor dem Terror des sogenannten "Islamischen Staates" geflohen sind.


Quelle:
KNA